Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie den Unterschied zwischen einem Rind (oder auch einem Schwein) und einem Menschen? Nein, ich meine nicht den aufrechten Gang im Gegensatz zum Vierfüßler. Ich meine die Tatsache, dass Lebensmittel liefernde Tiere (also auch Schafe oder Hühner) einer besonderen EU Bio Verordnung unterliegen, die Tiergesundheit durch Krankheitsvorsorge vorschreibt, wozu auch die Begrenzung chemisch synthetischer Tierarzneimittel – vor allem Antibiotika – bei gleichzeitiger Aufwertung von Phytotherapie und Homöopathie zur „First-Line-Medicine“ gehört.

Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, Homöopathie als Therapie der ersten Wahl bei Nutztieren, während gleichzeitig die ärztliche homöopathische Therapie für unsere zweibeinigen Patientinnen und Patienten zunehmend unter Druck gerät, nicht zuletzt auch durch die Abschaffung der bestehenden ärztlichen Zusatzbezeichnung Homöopathie in vielen Landesärztekammern… muss man das verstehen?

Nein, muss man nicht. Aber wir sollten als homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte die Konsequenz daraus ziehen, mit noch mehr Nachdruck zu fordern, dass die ärztliche Homöopathie im gesamten Gesundheitssystem eine „First-Line-Medicine“ werden kann und nicht nur im Bereich der tierärztlichen Behandlung bei den sogenannten „lebensmittelliefernden Nutztieren“ gemäß der EU Bio Verordnung.

In unseren veterinärmedizinischen Kolleginnen und Kollegen haben wir engagierte Verbündete im Kampf um die Homöopathie. Ein paar besonders engagierte Kolleginnen gibt es in Bayern, aber da finden sich auch nicht wenige Rindviecher in Ställen und auf Weiden. Wir sollten also beginnen, auch dieses Netz aus Kompetenz und beharrlichen Engagements über das ganze Land, ja, über unsere Landesgrenzen hinaus aufzuspannen. Das passiert nicht von selbst, aber wir können dazu beitragen. Viele von uns kennen Tierärzt*innen oder Patient*innen mit Haus- und Nutztieren, die wiederum hin und wieder veterinärmedizinische Behandlung brauchen. Stellen wir also diese Kontakte her, sagen wir es weiter!

In unserem aktuellen Newsletter und seinem Schwerpunktthema Homöopathie und Veterinärmedizin stellen wir Ihnen zwei Tierärztinnen vor und rufen zu engagiertem Miteinander auf. Lassen Sie sich inspirieren und motivieren.

Mit sommerlichen Grüßen,

Dr. med. Ulf Riker, 2. DZVhÄ-Vorsitzender