Positionspapier vom Netzwerk Pro Homöopathie zu Wirksamkeit und Bedeutung der Homöopathie

Berlin, 26. Februar 2024. Mit einem umfassenden Positionspapier zur Wirksamkeit und zur Bedeutung der Homöopathie für die gesundheitliche Versorgung wendet sich das Netzwerk Pro Homöopathie gegen die verkürzte und unsachliche Kritik an der jahrhundertelang bewährten Heilmethode. Das Netzwerk Pro Homöopathie richtet einen Appell an die amtierende Bundesregierung, die hochwertige Studienlage zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel endlich vorurteilsfrei zur Kenntnis zu nehmen. Denn die Studienlage zeigt hochevident, dass Homöopathie über den Placebo-Effekt wirksam ist.

Netzwerk Pro Homöopathie setzt sich ein für Methodenpluralität im Gesundheitswesen im Sinne einer Integrativen Medizin

Das Netzwerk setzt sich mit dem Positionspapier dafür ein, dass Entscheiderinnen und Entscheider auf allen Ebenen des Gesundheitswesens die Chancen der Homöopathie für die Integrative Gesundheitsversorgung der Menschen erkennen. Vordergründig geht es darum, das Potential homöopathischer Arzneimittel als eine nachhaltige Therapieoption allen Versicherungsnehmerinnen und -nehmern zur Verfügung zu stellen. Es ist absurd und wirkt wie aus der Zeit gefallen, dass mit dem One-Health-Ansatz auf internationaler Ebene die Rolle der Homöopathie und anderer komplementärer Verfahren zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen mit Projekten und der Verankerung in nationalen Aktionsplänen gestärkt wird und wir in Deutschland gleichzeitig die in Studien nachgewiesene therapeutische Wirksamkeit der Homöopathie in Frage stellen.

Erstunterzeichner des Positionspapiers des Netzwerk Pro Homöopathie sind

  • Prof. Dr. Michael Keusgen, Apotheker, Fachbereich Pharmazie der Philipps-Universität Marburg
  • Dr. med. Fred-Holger Ludwig, Bundesvorsitzender der Senioren-Union Deutschland der CDU
  • Dr. med. Michaela Geiger, Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ)
  • Meinolf Stromberg, Vorsitzender des Bundesverbands Patienten für Homöopathie (BPH)

Netzwerk Pro Homöopathie: Es ist von enormer Bedeutung für das Gesundheitswesen und die Integrative Versorgung der Menschen, dass die Homöopathie ihren Stellenwert im Gesundheitssystem behält

Das Positionspapier versteht sich als Beitrag zur Versachlichung einer Debatte, die vielfach unwissenschaftlich geführt wird – unter dem Einfluss von Lobbyisten bedauernswerterweise sogar in weiten Teilen der deutschen Ärzteschaft. So beziehen sich die Kritikerinnen und Kritiker der Homöopathie auf einen verkürzten Evidenzbegriff, der die Wirksamkeit eines Medikamentes einzig an seinem Abschneiden in Placebo-kontrollierten Studien festmacht. Doch Evidenz im Sinne Dr. David L. Sacketts, dem Begründer der evidenzbasierten Medizin, steht auf drei Säulen und nicht nur auf einer: die erste Säule ist die externe Evidenz durch Studien. Die zweite Säule ist die Erfahrung des Arztes / der Ärztin und die dritte Säule ist die Präferenz des Patienten / der Patientin. Je seltener eine Erkrankung auftritt, umso wichtiger wird die Erfahrung des behandelnden Arztes und die Vorstellung des Patienten von seiner Therapie. Gleiches gilt für chronische Erkrankungen. Es ist von enormer Bedeutung für das Gesundheitswesen und die Integrative Versorgung der Menschen, dass die Homöopathie ihren Stellenwert im Gesundheitssystem behält, auch als Angebot zur ärztlichen Weiterbildung. Denn wer nur auf Basis von hochwertigen Studienlagen behandelt, beraubt sich in der konventionellen wie der komplementären Medizin selbst der Chance, Menschen im Sinne der staatlich garantierten Methodenpluralität – entsprechend des hippokratischen Eids – zu helfen.

Über das Netzwerk Pro Homöopathie

Das Netzwerk Pro Homöopathie ist ein Zusammenschluss von Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten, die in ihrem beruflichen Alltag oder in bei Erkrankungen positive Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht haben. Sie setzen sich dafür ein, dass die bewährte Heilmethode ihren Stellenwert im Gesundheitswesen sowie in der ärztlichen Weiterbildung behält – ganz im Sinne einer Integrativen Medizin. Im Fokus ihres Engagements stehen eine Versachlichung der Debatte um die Homöopathie und der Einsatz für Methodenpluralität in der Medizin durch Öffentlichkeitsarbeit, Fachbeiträge und Interessenvertretung.

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2024-03-05T16:55:27+01:00

Studie: Integrative Medizin genießt in Österreich großes Vertrauen der Bevölkerung

Berlin, 19. Oktober 2023.

Die Wiener Städtische Versicherung hat auch im Jahr 2023 eine repräsentative Umfrage mit 1.000 Österreicher:innen, im Alter von 16 bis 70 Jahren. Besonders interessant ist, dass die Studie ein sehr positives Meinungsbild zum Thema Integrative Medizin zeigt. Drei von vier Österreicher:innen sehen die Komplementärmedizin als Teil der Gesundheitsversorgung.

Komplementärmedizinische Behandlungen erzielen Erfolge

Die Befragten bekunden nicht nur Interesse an der Integrativen Medizin, die Mehrheit hat bereits positive Erfahrungen mit ihr gemacht. Und der Trend bleibt positiv. 70 Prozent der Studienteilnehmer:innen berichten von einem (sehr) guten Behandlungserfolg. Das Resultat: die Mehrheit der Befragten sieht die Komplementärmedizin als optimale Ergänzung zur konventionellen Medizin. Ein Sechstel bevorzugt diese sogar.

Die Bevölkerung vertraut der Integrativen Medizin

Sonja Steßl, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen Versicherung, spricht von einem hohen Vertrauen in die Methoden. 43 Prozent der Studienteilnehmer:innen mit Kindern bis 18 Jahre, haben diese bereits integrativmedizinisch behandeln lassen. Ein Viertel könnte sich dies auch in Zukunft vorstellen, insbesondere bei der Bewältigung von Stress und Nervosität. 39 Prozent der Kinder sind laut ihren Eltern (stark) mental belastet.

Das österreichische Gesundheitssystem wird abgestraft

Das Bewusstsein für die eigene körperliche und mentale Fitness steigt. Zwei von fünf Österreicher:innen achten mehr auf ihre Gesundheit als im Vorjahr. In Kontrast dazu steht die Bewertung des Gesundheitssystems. Laut der Gesundheitsstudie 2023 ist die Zufriedenheit der Österreicher:innen in den letzten zwei Jahren um 21 Prozentpunkte gesunken. Die genannten Gründe sind: Zu lange Wartezeiten, zu wenig Zeit für Behandlungen und immer weniger Leistungen. Die Konsequenz ist, dass jede dritte Versicherte in die private Gesundheitsversorgung wechselt.

Integrative Medizin auch in Deutschland etabliert

In Deutschland sind komplementärmedizinische Behandlungen als freiwillige Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung verankert. Dass die Nachfrage besteht, haben Studien der letzten Jahre mehrfach gezeigt. 70 Prozent der Bevölkerung ist laut einer Forsa Umfrage im Jahr 2021 offen für Homöopathie. Mehr als jede zweite Befragte konnte von eigenen Erfahrungen berichten.

Grafik: www.wienerstaedtische.at

2023-10-30T12:33:06+01:00

LIMed ist bereits in sieben Ärztekammern vertreten

Berlin, 11. Juli 2023. Seit 2019 tritt LIMed, die Liste Integrative Medizin, bei Kammerwahlen an und ist nun bereits in sieben Landesärztekammern vertreten. In Niedersachsen, Hamburg, Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und seit Mitte Juni 2023 auch im Ärzteparlament in Hessen.

LIMed  setzt sich aus engagierten Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Tätigkeits- und Interessenbereichen zusammen. Sie alle eint die Überzeugung, dass die gesamte Vielfalt der Methoden zum Wohle aller Patient*innen in den Praxisalltag zu integrieren ist. Diese Überzeugung tragen die Ärztinnen und Ärzte der LIMed auf berufspolitischem Wege in die Gremien der Ärztekammern und fördern einen Systemwechsel von ökonomisierter zu patientenorientierter Medizin.

Aus dem Programm

Wissenschaft

  • Wir unterstützen eine Medizin, die den wissenschaftlichen Dialog zwischen konventioneller mit komplementärer Behandlung fördert und nach außen trägt.
  • Wir fordern die wissenschaftliche Untersuchung komplementärmedizinischer Ansätze, wenden uns aber gegen einseitige Vorgehensweisen und Interpretationen, die den Boden der Wissenschaft verlassen. So ist z.B. die Meta-Analyse eine wissenschaftliche Methode, die in der Regel mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet. Die „Evidence Based Medicine“ (EBM) ist eine Medizin, die sich auf empirische Belege stützt. Dazu gehören neben der besten verfügbaren Informationslage aus wissenschaftlicher Literatur, die fachliche Meinung des Behandlers und die Präferenzen der Patienten. Methodische Überlegungen zur EBM weisen darauf hin, dass ein zirkulärer, zyklischer Erkenntnisprozess gerade bei der Evaluation komplexer therapeutischer Maßnahmen ein angemessenerer Weg der Evaluation darstellt als ein alleiniges hierarchisches Vorgehen.
  • Eine neue Rubrik im Deutschen Ärzteblatt und anderen offiziellen Organen der deutschen Ärzteschaft sollte den Anfang in der Kommunikation machen, um den hohen wissenschaftlichen Standard der vorhandenen komplementär medizinischen Therapien anhand von spezifischen Kasuistiken zu vermitteln. Das wird Brücken zwischen den beiden Disziplinen bauen.

Methodenvielfalt in der Medizin

  • Erhalt und Ausbau der Methodenvielfalt in der ärztlichen Behandlung. Integration von studienbelegten Konzepten im Kontext von Phytotherapie, Homöopathie, Anthroposophischer Medizin, Akupunktur und anderer integrativ-medizinischer Methoden. Individuell abgestimmte Gesamtkonzepte mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Gesunderhaltung und Salutogenese breiter und vulnerabler Bevölkerungsschichten.

Systemwechsel von ökonomisierter zu patienten­orientierter Medizin

  • Gleichstellung von sprechender, apparativer Medizin und Pharmakotherapie, die Patienten als Subjekt und Dialogpartner sieht und in der Summe die Compliance verbessert.

Qualität – Erhalt ärztlicher Kompetenz für integrative Verfahren

  • Langfristige Verankerung in der Weiterbildungsordnung als unverzichtbare Notwendigkeit zur Fortsetzung und Weiterentwicklung bewährter Fortbildungen im integrativ-medizinischen Bereich.
  • Der konstruktive Weg dorthin ist ein „Ausschuss Integrative Medizin“ und Sicherstellung seiner Präsenz in den Ausschüssen für Ärztliche Fortbildung und Ärztliche Weiterbildung

Finanzielle Gleichstellung von Gesprächsmedizin, apparativer Medizin und Pharmakotherapie

  • Der reale ärztliche Zeitaufwand in der komplementären Medizin muss sich im Verdienst wiederspiegeln. Eine Prüfung von finanziellen Fehlanreizen im System sollte diesen Prozess begleiten.

Nachhaltigkeit für die Medizin der Zukunft

  • Die Hinwendung zu nachhaltigen und ökologischen Verfahren in der Medizin ist uns ein wichtiges Anliegen. Hier bietet die Integrative Medizin vorausschauende und auf Nachhaltigkeit ausgerich­tete Behandlungen an.

Chefarzt Schmidt: Warum LIMed bei den Kammerwahlen antritt

Robert Schmidt, Chefarzt am Krankenhaus für Naturheilweisen in München, erklärt im DZVhÄ-Video, warum die LIMed für die Ärztekammerwahl in Bayern angetreten ist und welche Ziele die Delegierten vertreten. Zum Video

Koordiniert wird die Liste Integrative Medizin von der Hufelandgesellschaft, aktuelle Berichte über den Fortgang der LIMed-Geschichte werden auf der  Webseite zusammengefasst.

2023-07-11T11:34:59+02:00

Weltweite Deklaration für Integrative Medizin

Mit dieser Deklaration für Traditionelle, Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung soll weltweit der Blick auf den Pluralismus in der Medizin gerichtet werden. Zu den Initiatoren gehören u.a. EUROCAM und die European Federation of Homeopathic Patients’ Associations. Bereits 130 Organisationen, darunter der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), WissHom und das HRI, haben die Deklaration an die WHO unterschrieben. Neben den Organisationen und Verbänden unterstützen auch Einzelpersonen die Forderungen.

Dr. med. Michaela Geiger, DZVhÄ-Vorsitzende: „Wir unterstützen diese Deklaration für traditionelle, komplementäre und integrative Versorgung. Sie ist ein starkes Signal im Schulterschluss mit vielen nationalen und internationalen Verbänden. Besonders für Deutschland fordern wir einen offenen wissenschaftlichen Diskurs, mehr Forschungsgelder und mehr Nachwuchsförderung im Bereich der Integrativen Medizin.“

Traditionelle, Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung (Traditional, Complementary and Integrative Healthcare, TCIH) steht für eine respektvolle Zusammenarbeit zwischen verschiedenen medizinischen Systemen und unterschiedlichen Gesundheitsberufen. Das Ziel ist eine patientenzentrierte und ganzheitlich ansetzende Gesundheitsversorgung. In mindestens 80 Prozent der Mitgliedstaaten der WHO wird traditionelle und komplementäre Medizin angewendet.

Zentrale Inhalte der Deklaration

Die Gesundheitsversorgung, die wir wollen

  • fokussiert auf den ganzen Menschen mit seinen physischen, mentalen, sozialen und spirituellen Dimensione
  • ist patientenzentriert und unterstützt die körpereigenen Regulationsfähigkeiten
  • ist partizipativ angelegt und respektiert individuelle Entscheidungen
  • ist evidenzbasiert, indem sie klinische Erfahrungen, Patientenpräferenzen sowie vorhandene Forschungsergebnisse integrier
  • respektiert kulturelle Diversität und regionale Unterschiede
  • ist ein integraler Bestandteil der internationalen Konzepte von „Community Health“ und „Planetary Health“
  • nutzt natürliche und nachhaltige Ressourcen
  • integriert traditionelle, komplementäre und konventionelle medizinische Verfahren und unterstützt diese Zusammenarbeit ausdrücklich.

Wir respektieren ausdrücklich die Errungenschaften der modernen konventionellen Medizin, wir sehen aber auch deren Begrenzungen, zum Beispiel:

  • ungenügende Therapieoptionen bei chronischen und nicht-übertragbaren Erkrankungen
  • häufige Nebenwirkungen der konventionellen Therapieoptionen und steigende Antibiotika-Resistenzen
  • Fragmentierung und Spartendenken innerhalb der medizinischen Versorgung durch eine zunehmende Spezialisierung der Gesundheitsberufe
  • Limitation durch eine ausschließlich auf Krankheit fokussierte Perspektive.

Wir fordern

  • Zugang zu TCIH als Teil des rechtlichen Anspruchs auf Gesundheitsversorgung für alle Menschen
  • Integration von TCIH in die nationalen Gesundheitssystem
  • Geregelte Akkreditierung für Gesundheitsberufe in Abstimmung mit internationalen Ausbildungsstandard
  • Ermöglichung von Zugängen zu TCIH-Arzneimittel durch spezifische Zulassungsverfahren
  • Förderung von TCIH Forschungsprojekten
  • Bereitstellung von ausgewogenen und qualitativ hochwertigen Patienteninformationen zu TCIH.

Alle Informationen zu der Deklaration und der Zugang zur Online-Petition erhalten Sie hier.

2022-07-21T09:49:10+02:00

ÖGVH Jahrestagung 2021

Termin: 02.-03. Oktober 2021:

„Infektion bis Onkologie – Homöopathie als Integrativmedizinische Methode”

Nach der erfolgreichen Online-Premiere voriges Jahr und den nicht abschätzbaren coronabedingten Einschränkungen findet auch die diesjährige Jahrestagung wieder virtuell statt. Der ÖGVH hat namhafte Referenten geladen und spannende Vorträge zu bieten.

Hier finden Sie das Programm der Jahrestagung  und weitere Infos zur Anmeldung.

Die Veranstaltung findet online statt, der Zugangslink wird Ihnen nach der Anmeldung (und dem Zahlungseingang) per Email zugesendet, die Anleitung zur Anwendung von Zoom und die anschließende Wissensüberprüfung ebenfalls.
Die Anmeldung ist unter fortbildung@oegvh.at oder sekretariat@homoeopathie.at möglich.

2021-08-26T09:12:58+02:00

Fortbildung Rezidivierende Harnwegs­infektionen

Update zu Diagnostik und Prävention

DOI: https://doi.org/10.4414/phc-d.2021.10291
Veröffentlichung: 04.08.2021
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2021;21(08):257-263, (Peer reviewed Artikel)

Primary and Hospital Care (PHC) ist eine Fachzeitschrift für Allgemeine Innere Medizin in Hausarztpraxis und Spital in der Schweiz und gleichzeitig auch das offizielle Organ der schweizerischen Fachgesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM). Alle Beiträge der Zeitschrift werden durch die wissenschaftliche Redaktion des PHC geprüft; die meisten Fachartikel werden zudem externen Gutachtern vorgelegt (Peer reviewing). Damit leistet die Zeitschrift PHC einen wesentlichen Beitrag zur Aus-, Weiter- und Fortbildung für Ärzte in der Schweiz.

Da die Artikel der Fachzeitschrift PHC kostenfrei online zur Verfügung stehen (z.B. aktuelle Ausgabe 2021/08 und ältere Ausgaben im Archiv) können die interessanten Artikel auch in Deutschland bequem und kostenfrei gelesen werden. Exemplarisch möchten wir Ihnen den Artikel „Rezidivierende Harnwegsinfektionen“aus der aktuellen Ausgabe 2021/08 ans Herz legen.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre dieses und vielleicht auch weiterer Artikel der Zeitschrift Primary and Hospital Care (PHC).

Auszug aus der Publikation …
Zusammenfassung
Harnwegsinfektionen (HWI) gelten als häufig und oft rezidivierend, und Antibiotika gelten als nötig, um eine Pyelonephritis zu verhindern und den verursachenden Keim aus dem Perineum zu eradizieren. Wir möchten eine Neubeurteilung dieser Konzepte anregen. Urinkulturen sollen nur zurückhaltend gemacht werden; Dysurie kann neben HWI auch andere Ursachen haben; die Zystitis ist >100-mal häufiger als die Pyelonephritis, und auch die rezidivierende Zystitis soll meist primär antibiotikafrei behandelt werden. Viele Patientinnen (meist sind es Frauen) haben Interesse an nicht-antibiotischen, Mikrobiom-schonenden Präventions­methoden.

HWI-Vorbeugung
Gute Medizin beginnt immer mit einer guten Beziehung zwischen Arzt/Ärztin und Patientin: essentiell sind geduldiges Zuhören, Sorgen ernstnehmen, psychosoziale Faktoren einbeziehen (Stress am Arbeitsplatz, in der Beziehung, Ängste, die Dysurie auslösen). Die HWI-Präventionsmassnahmen sollen ausführlich und anschaulich besprochen werden. Nicht-medikamentöse Methoden sollen je nach Patientin großzügig eingesetzt werden: Meditation, Entspannungsübungen, Stressreduktion, Sport, Hitze- und Kältebehandlung und Physiotherapie.

Lesen Sie den gesamten Artikel hier

2021-08-26T09:03:41+02:00

ÖGVH Jahrestagung 2021

ÖGVH Jahrestagung vom 02.-03. Oktober 2021:

„Infektion bis Onkologie – Homöopathie als Integrativmedizinische Methode”

Nach der erfolgreichen Online-Premiere voriges Jahr und den nicht abschätzbaren coronabedingten Einschränkungen findet auch die heurige Jahrestagung (inklusive Jahreshauptversammlung) wieder virtuell statt. Der ÖGVH hat namhafte Referenten geladen und spannende Vorträge zu bieten.

Hier finden Sie das Programm der Jahrestagung  und weitere Infos zur Anmeldung.

Die Veranstaltung findet online statt, der Zugangslink wird Ihnen nach der Anmeldung (und dem Zahlungseingang) per Email zugesendet, die Anleitung zur Anwendung von Zoom und die anschließende Wissensüberprüfung ebenfalls.
Die Anmeldung ist unter fortbildung@oegvh.at oder sekretariat@homoeopathie.at möglich.

2021-08-18T14:35:38+02:00

Sachsen-Anhalt: Parteien offen für Integrative Medizin

In Sachsen-Anhalt wird am 6. Juni ein neuer Landtag gewählt. Durch die Corona-Pandemie hat das Thema Gesundheit in der Politik an Bedeutung gewonnen. Aber wie stehen die Parteien zur Integrativen Medizin? In anderen Bundesländern, etwa in Baden-Würtemberg oder in Bayern, setzen sich die Landesregierungen für ein Zusammenwachsen der konventionellen mit der komplementären Medizin ein – ist dies auch ein Modell für Sachsen-Anhalt? Auch erwarten rund 75 Prozent der Bevölkerung in Deutschland die Integrative Medizin – aber wie werden die politsch Verantwortlichen dies umsetzen?

Und das sagen die Parteien:

CDU unterstützt umfassend medizinische Forschung, Methoden und Verfahren der Integrativen Medizin sind hierbei eingeschlossen. Die CDU Sachsen-Anhalt wird sich für einen stetigen und fairen Diskurs um die Integrative Medizin einsetzen.

SPD Da für uns der Patient*innenschutz an erster Stelle bei allen gesundheitspolitischen Überlegungen steht, sehen wir große Bedarfe für die wissenschaftliche Begleitung von komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden und auch für die Regulierung des Zugangs in die Patient*innenversorgung.

FDP: Ein Lehrstuhl für Integrative Medizin existiert in Sachsen-Anhalt jedoch nicht. Auch im Bereich der Facharztausbildung Allgemeinmedizin werden komplementärmedizinische Inhalte bisher nur unwesentlich abgebildet. Eine intensivere Forschung in diesem Gebiet wäre daher wünschenswert, denn Bestandteile integrativer Medizin werden zwar häufig durch die Patienten wahrgenommen, aber die Studienlage hierzu ist unbefriedigend. Daher sollte die Diskrepanz zwischen Gesundheitsalltag und wissenschaftlichem Erkenntnisstand überwunden werden. Etwaige Arbeits- und Forschungsgruppen könnten an bestehenden Instituten für Sozialmedizin und Epidemiologie angegliedert werden und somit auf bereits bestehende Ressourcen zurückgreifen.

Bündnis90/Die Grünen: Die Integrative Medizin bereichert unser Gesundheitssystem und sichert eine wünschenswerte Methodenvielfalt. Die in diesem Bereich tätigen Professionen leisten eine Verbindung von schulmedizinischen und komplementärmedizinischen Verfahren und das erachten wir als wertvoll, denn im Krankheitsfall ist es für viele Patient*innen wichtig selbstbestimmt zwischen unterschiedlichen qualitätsgesicherten Angeboten und Therapien wählen zu können. Im Rahmen der von uns angestrebten Einführung kommunaler Gesundheitskonferenzen hat auch die Integrative Medizin ihren Platz. Die Stärkung der Forschung in diesem Bereich unterstützen wir grundsätzlich. Bei Initiativen von Hochschulen in diese Richtung sind wir diesbezüglichen prinzipiell gesprächsoffen.

Die Linke: Wir unterstützen das Bestreben nach Erkenntnisgewinn durch Erforschung der Integrativen Medizin, denn es ist uns wichtig, dass es eine Betreuung von Patient*innen neben dem klassischen Medizinbetrieb gibt. Hierbei steht der Nutzen für die Patient*innen verbunden mit einem Anspruch auf nachgewiesenermaßen sinnvolle Behandlungen im Vordergrund. Patient*innen sollten ein Recht auf freie Wahl der Therapierichtung haben. Es muss eine ehrliche und offene Debatte über die Chancen und Möglichkeiten einer komplementären Medizin geführt werden. Dabei muss auch diskutiert werden, an welchen Stellen es bei der Ausbildung und Zulassung von Heilpraktiker*innen noch Verbesserungspotential gibt.

 

▶️ Die Wahlprüfsteine wurden von der Bürgerbewegung weil`s hilft! an die im Landtag vertretenen Parteien geschickt – mit Außnahme an die AfD. Ausführlichere Antworten der Parteien erhalten Sie auf der weil`s hilft! Webseite.

 

2021-06-03T08:22:02+02:00

Integrative Liste Niedersachsen ist erfolgreich

Mit der integrativen Liste Niedersachsen (iLN) traten Ärztinnen und Ärzte erstmalig bei der Wahl der Kammerversammlung der Ärztekammer in Niedersachsen an. Vom 1. bis 14. Dezember 2020 wurde gewählt und die integrierte Liste Niedersachsen war auf Anhieb erfolgreich. Wir haben mit der Braunschweiger Ärztin Dr. Ina Chammah, eine der Initiatorinnen der iNL, über das aktuelle Ergebnis und den Weg dahin gesprochen.

Fangen wir mit dem Ergebnis an. Wie sind die ersten Kammerwahlen der Integrativen Liste Niedersachsen gelaufen?

Es ist hervorragend gelaufen. Wir haben sehr viel Zuspruch und Unterstützung erfahren. Wir haben zwei sehr kompetente und gut vernetzte Kolleginnen in die Ärztekammer gewählt bekommen. Auffällig ist, dass diese beiden sich bereits vor der Entstehung der „integrativen Liste“ berufspolitisch engagiert hatten und somit einer Vielzahl von KollegInnen als kompetente Persönlichkeiten bekannt waren. Ich möchte sagen, dass Sie nicht nur wegen der iLN, sondern auch wegen Ihres Engagements zuvor gewählt worden sind. Das sollte die Kollegen in anderen Wahlkreisen beachten. Allerdings sind andere sehr kompetente und engagierte KollegInnen, sind nicht gewählt worden. Auffällig ist, dass Sie zwar sehr anerkannt in ihrer Region sind, aber vor ihrem Engagement nicht sehr vernetzt in anderen ärztlichen  Strukturen waren.

Sie sind in allen Bezirken angetreten, wo hat es gut funktioniert?

In Hannover und im Wahlkreis Verden/Stade/Lüneburg haben wir genug Stimmen bekommen um eine Vertreterin zu stellen. Der eine Wahlkreis ist sehr urban, der andere eher ländlich. Es liegt also nicht an der Gesellschaftsstruktur des Wahlkreises, was wir zunächst befürchtet hatten. Wir sind in Niedersachsen – ähnlich wie Brandenburg – ein Flächenstaat und hatten befürchtet, dass es schwierig wird, vor allem in Coronazeiten sich bekannt zu machen.

Welches sind Ihre wichtigsten Ziele?

Die Methodenvielfalt in ärztlicher Hand zu verankern. Dies  zum Wohle der PatientInnen und der behandelnden Ärzte, da die Zufriedenheit aller Beteiligten wächst, wenn für komplexe Probleme individuelle und funktionierende Lösungen gefunden werden können.

Hatten sich „nur“ Ärzt*innen mit Zusatzbezeichnung Homöopathie zur Wahl gestellt?

Nein. Der größte Anteil der Ärztinnen und Ärzte hat eine Zusatzbezeichnung Homöopathie, weil die Bewegung aus der Empörung über die Entscheidung der Ärztekammer zur Abschaffung der Zusatzbezeichnung entgegen der Musterweiterbildungsordnung entstanden ist. Aber auch KollegInnen aus anderen Fachbereichen haben sich und angeschlossen. Wir werden in der nun neuen Legislatur den Schulterschluss mit den KollegInnen weiter ausbauen.

Wie lange war die Vorbereitungszeit?

Am 30. November 2019 hat die Ärztekammer die Zusatzbezeichnung Homöopathie abgeschafft. Noch vor Weihnachten haben wir per Mailverteiler nach Mitstreitern für die integrative Liste Niedersachsen gesucht.  Ab März 2020 haben wir in regelmäßigen Zoommeetings unser Wahlprogramm und Thesenpapiere erarbeitet. Diese waren im Juni fertig, so dass wir uns zur Öffentlichkeitsarbeit an Zeitschriften und zur Erstellung der Flyer an Grafiker  wenden konnten. Dann begann die Wahlzeit ab August. In den ersten beiden Dezemberwochen wurde schließlich gewählt.

Welche Botschaft haben Sie an die DZVhÄ Landesverbände?

Die berufspolitische Arbeit ist meiner Meinung nach unerläßlich, um den Kontakt in den vorhandenen  ärztlichen Strukturen zu behalten. Wir haben alle erlebt, wie durch Meinungsmache und Falschdarstellungen unsere eigenen KollegInnen und VertreterInnen in den Ärztekammern  uns anscheinend als Fremdkörper wahrgenommen haben und ohne Zaudern aus dem Kreis der Zusatzqualifikationen ausgeschlossen haben. Die Arbeit zum Wahlkampf hat sehr viel Spaß gemacht und viele nur lose Kontakte in den jeweiligen Regionen gestärkt. Ich habe von allen Beteiligten erfahren, dass sie viel Zuspruch und Unterstützung erfahren haben. Was aus der Empörung heraus entstanden ist, ist mittlerweile eine positive zukunftsgewandte Bewegung geworden, mit dem Ziel einer besseren Medizin für alle Beteiligten. Wir planen bereits wie wir die Legislaturperiode gestalten können, um bei der nächsten Wahl noch mehr Zuspruch zu erfahren.

Wir gratulieren Ihnen zu diesem Erfolg und danken für Ihr Engagement!

2021-03-22T12:12:59+01:00
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