Berlin, 17. November 2022. Alljährlich macht die Europäische Union mit dem Antibiotika-Tag am 18. November auf die wachsende Gefahr von Antiobiotika-Resistenzen aufmerksam. „Es liegt vor allem in der Verantwortung von uns Ärztinnen und Ärzten, bewusst mit diesen hochwirksamen Arzneien umzugehen, damit ihre Wirksameit erhalten bleibt“, sagt Hausärztin und Notfallmedizinerin Dr. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Homöopathische tätige Ärztinnen und Ärzte haben neben dem Wissen der konventionellen Medizin eine weitere Therapiemethode erlernt und können so in vielen Situationen auf ein Antibiotikum verzichten. Exemplarisch berichten einige Ärztinnen und Ärzte, wie sie in der Versorgung mit Antibiotika umgehen:

  • Dr. Annette Schuricht, Allgemeinmedizinerin / Homöopathie, Berlin. „Ich mache die Erfahrung, dass in einer hausärztlichen Praxis relativ selten Antibiotika zwingend notwendig sind. Es gibt inzwischen genügend Studien, die belegen, dass etwa bei einer Mittelohrentzündung, einer unkomplizierten Blasenentzündung, einer viralen Bronchitis oder Sinusitis zunächst nur symptomatisch behandelt werden kann und erst bei ausbleibender Besserung gegebenenfalls ein Antibiotikum notwendig wird.In diesen Fällen ist es natürlich umso besser, wenn man eine Therapie wie die Homöopathie in der Hand hat.“
  • Dr. med. Christine Albrecht, Allgemeinmedizinerin / Homöopathie, Berlin. „Ich schätze, dass ich 60 Prozent weniger Antibiotika verordne im Vergleich zu meiner Arztgruppe. Ich komme generell mit wenig konventionellen Arzneimitteln aus, laut Kassenärztlicher Vereinigung liege ich etwa  80 Prozent unter dem Schnitt meiner Kollegen.“
  • Dr. med. Christian Lucae, Kinder- und Jugendmediziner / Homöopathie und Naturheilverfahren, München. „Ob der ohnehin schon sehr geringe Antibiotikaeinsatz in meiner Praxis durch Homöopathie wirklich reduziert wird, vermag ich nicht zu beantworten. Ich hoffe es natürlich! In erster Linie versuche ich die Leitlinien zu berücksichtigen und unnötige Antibiotikaverschreibungen primär zu reduzieren. Möglicherweise kommt es dann durch den Einsatz von homöopathischen Arzneien zu günstigeren Verläufen, die eine sekundäre Verschreibung eines Antibiotikums erübrigen.“
  • Dr. med. Michael Schreiner, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Allergologe /Homöopathie und Naturheilverfahren, Gräfeling. „Unsere Antibiotikaverordnungen liegen mit 50 Prozent unter dem Durchschnitt unserer Kollegen. Der Krankheitsverlauf mit Homöopathie ist in aller Regel wesentlich besser und die Heilung stellt sich wesentlich rascher ein. Besonders bemerkenswert ist, dass wir kaum Rückfälle haben und nicht wie bei konventioneller Therapie – nach Beendigung der Antibiotikatherapie – ein Teil der Patienten wenige Tage später mit den gleichen Beschwerden wieder vorstellig werden.“

Diese Beispiele stehen exemplarisch für tausende Ärztinnen und Ärzte, die in der täglichen Versorgung ihre Patientinnen und Patienten mit einem integrativ-medizinischen Konzept behandeln.

Was sagt die Wissenschaft?

  • EPI 3 Beobachtungsstudie, Frankreich: Es wurden 518 Erwachsene und Kinder mit Infektionen der oberen Atemwege untersucht, wobei der Medikamentenverbrauch bewertet wurde: Die Patientinnen und Patienten in der Homöopathie-Gruppe wiesen einen signifikant niedrigeren Verbrauch von Antibiotika auf, mit ähnlich guten klinischen Ergebnissen im Vergleich zur konventionell behandelten Patienten-Gruppe.
  • Securvita BKK Auswertung: Kinder erhielten seltener Antibiotika. Besonders auffällig erwies sich dies bei Kleinkindern ab der Geburt: Mit homöopathischer Behandlung sank die Zahl der mit Antibiotika behandelten Kleinkinder im dreijährigen Untersuchungszeitraum um 16,7 Prozent, während sie in der Vergleichsgruppe um 73,9 Prozent stieg.
  • Prof. Jürgen Pannek: Die Standardbehandlung der Harnwegsinfekte ist eine Therapie mit Antibiotika. Erstmals konnte in einer prospektiven Studie gezeigt werden, dass die Anzahl der Harnwegsinfekte durch eine homöopathische Therapie reduziert werden kann, während die Infektfrequenz in der Gruppe ohne homöopathische Therapie unverändert blieb. Hier lesen Sie ein Interview mit Prof. Pannek.

Fazit

Durch Homöopathie kann in der Versorgung der Einsatz von Antibiotika reduziert werden. Dies ist die Erfahrung aus der Praxis, die durch Studien belegt wird.