Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) im Gespräch mit Robert Schmidt, Chefarzt des Münchner (Krankenhauses für Naturheilweisen) über die Integrative Medizin in Praxis und Klinik.

„Die Integrative Medizin verbindet konventionelle Medizin und Komplementärmedizin. So wende ich in meiner hausärztlichen Praxis die konventionelle Medizin und die Homöopathie ganz selbstverständlich miteinander an.“

Dr. Michaela Geiger

Michaela Geiger: Ihre Stärke entfaltet die Integrative Medizin insbesondere da, wo die konventionelle Akutmedizin an ihre Grenzen stößt: zum Beispiel bei der Therapie chronischer Erkrankungen, wie etwa Migräne oder Hauterkrankungen.

In der konventionellen Medizin gehen wir von der Pathogenese aus, also dem Weg, der einen Menschen krank gemacht hat – in der Integrativen Medizin ist die Salutogenese bestimmend, der Weg, der uns wieder gesund macht.

Robert Schmidt: Bei uns im Krankenhaus haben wir das Glück, dass wir eine große Palette an Komplementärmedizin anbieten können. Bei uns stehen die klassischen Naturheilverfahren nach Kneipp im Vordergrund, es kommen aber auch ausleitende Verfahren wie etwa Blutegel zum Einsatz. Eine ganz wichtige eigenständige Therapiemethode ist bei uns aber die Homöopathie.

Am Anfang steht bei uns immer eine konventionelle Diagnostik und natürlich folgt eine leitliniengerechte Behandlung. Wir schauen aber, wie wir sinnvoll komplementäre Verfahren ergänzen können.