Am 18. November findet alljährlich der Europäische Antibiotikatag statt. Er ist eine europäische Initiative und soll das Bewusstsein für die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Antibiotikaresistenzen schärfen und über die umsichtige Anwendung von Antibiotika informieren. Allein in Deutschland erkranken 400.000 bis 600.000 Patienten pro Jahr an Krankenhausinfektionen. Zunehmend werden durch multiresistente Erreger verursachte Infektionen auch ambulant erworben. Infektionen durch resistente Bakterien sind immer schwieriger zu therapieren, für die Betroffenen verlängert sich dadurch die Behandlungsdauer und auch die Risiken von Nebenwirkungen – bis zu 33.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen. Die Hauptursache für die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen sind die unsachgemäße Verordnung und Anwendung von Antibiotika in der klinischen Versorgung sowie Mängel in der Hygiene. Der sachgerechten Verordnung von Antibiotika durch Ärztinnen und Ärzte oder Tierärztinnen und Tierärzte kommt daher eine entscheidende Rolle zu.

Beispiel, wie in einer homöopathisch ausgerichteten Hausarztpraxis der Einsatz von Antibiotika reduziert werden kann

Dr. Annette Schuricht ist Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzbezeichnung Homöopathie. Sie ist gemeinsam mit einer weiteren homöopathisch therapierenden Allgemeinmedizinerin in Berlin-Zehlendorf niedergelassen. „Ich mache die Erfahrung, dass in einer hausärztlichen Praxis relativ selten Antibiotika zwingend notwendig sind“, sagt Dr. Schuricht. „Es gibt inzwischen genügend Studien, die belegen, dass etwa bei einer Mittelohrentzündung, einer unkomplizierten Blasenentzündung, einer viralen Bronchitis oder Sinusitis zunächst nur symptomatisch behandelt werden kann und erst bei ausbleibender Besserung gegebenenfalls ein Antibiotikum notwendig wird.“ In diesen Fällen ist es natürlich umso besser, wenn man eine Therapie wie die Homöopathie in der Hand hat, mit der nicht nur die Symptome gelindert, sondern mit Hilfe des passenden homöopathischen Mittels die Selbstheilungskräfte des Körpers so angeregt werden, dass das Antibiotikum in den meisten Fällen tatsächlich vermieden wird.

„In unsere auf Homöopathie spezialisierte Arztpraxis kommen häufig Patienten, die auf  konventionelle Medikamente, oft sind es Schmerzmittel, Psychopharmaka oder eben Antibiotika,  sehr empfindlich reagieren und ´jede Nebenwirkung mitnehmen`“, erzählt Annette Schuricht. Oft sprechen gerade diese Patientinnen und Patienten besonders gut auf homöopathische Arzneien an und sie sind dankbar, dass ihnen auf diese Weise geholfen werden kann.

„Natürlich behandle ich eine bakterielle Pneumonie auch mit Antibiotika“, stellt Allgemeinmedizinerin Schuricht fest. Es geht aber auch mal anders, wenn die Umstände es erfordern: Es ist der Fall einer 88-jährigen Patientin, die an einer rechtsseitigen Lungenentzündung erkrankt ist. Die Patientin ist dement, seit Jahren bettlägerig und die Angehörigen haben entschieden, keine lebensverlängernden Maßnahmen und keine Krankenhauseinweisung mehr veranlassen zu wollen. Das Schlucken von Tabletten ist kaum mehr möglich. „Deshalb haben wir ihr Lycopodium C200 in Wasser gelöst gegeben“, berichtet Schuricht von diesem besonderen Fall. Das Ergebnis: Innerhalb von zwei Tagen sank das Fieber, und die Patientin erholte sich vollständig von der Pneumonie.

Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) und auch als Hausärztin niedergelassen bestätigt die Erfahrungen von Dr. Schuricht. „Mit Homöopathie lassen sich Medikamente wie z.B. Antibiotika, Schmerzmittel oder Psychopharmaka einsparen und damit auch Nebenwirkungen reduzieren“, sagt Dr. Geiger in ihrem Video-Statement zum Europäischen Antibiotikatag.

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