Fakt ist: Homöopathie – eine Methode mit Mehrwert

Berlin, 22. Mai 2025. Fakt ist: Homöopathie – eine Methode mit Mehrwert. Sie ist sicher in der Therapie, kompatibel mit der konventionellen Medizin und es lassen sich konventionelle Arzneimittel einsparen. Dr. med. Ulf Riker, Facharzt für Innere Medizin / Homöopathie und 2. DZVhÄ-Vorsitzender, stellt in Serie Fakten zur Homöopathie vor.

Homöopathie ist Evidenzbasierte Medizin (EbM) und bewährte Therapiemethode im Rahmen der Integrativen Medizin. Abgeschlossenes Medizinstudium, klinische Erfahrung sowie regelmäßige Fort- und Weiterbildung im Bereich Homöopathie bilden das solide Fundament. Wie Vieles in der Medizin hat auch Homöopathie ihre Grenzen – aber sie bietet auch Hilfe und Unterstützung, wenn die konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt.

Kein Risiko

Zurecht fordert die Evidenzbasierte Medizin, dass der Nutzen einer Methode größer sein soll als ihr Risiko. Immer wieder wird von den Kritikern der Homöopathie vorgetragen, Homöopathie beinhalte das Risiko, dass den Kranken andere notwendige Therapien vorenthalten würden. Quellen, die diese Aussage bestätigen, gibt es keine. Homöopathisch zusatzqualifizierte Ärztinnen und Ärzte kennen aber die Leitlinien der konventionellen Medizin und sind in der Lage, individuell zu entscheiden, welche Therapie erforderlich und ausreichend sicher ist.

Kompatibel mit konventioneller Medizin

Medikamente der konventionellen Medizin wirken auf der Ebene der Moleküle und deren Interaktion mit Rezeptoren. Homöopathische Arzneien wirken wie andere Naturheilverfahren auch nach einem besonders spezifischen Reiz-Reaktions-Prinzip. Beide Wirkprinzipien behindern sich meist nicht, sondern können sich ergänzen. Daraus resultieren Effekte von Synergie. Also kein „Entweder – oder“, sondern angepasstes „Sowohl – als auch“!

Medikamente einsparen

Homöopathische Arzneien können bei korrekter Auswahl Schmerzen lindern, Fieber senken, Antibiotika einsparen, allergische Reaktionen dämpfen, Hautausschläge zum Verschwinden bringen und Vieles mehr. Weniger allopathische Medikamente bedeuten auch weniger Medikamenten-Nebenwirkungen. Ärztinnen und Ärzte können individuell festlegen, welche Medikamente (oder andere Verfahren der konventionellen Medizin) unumgänglich sind und wann Homöopathie Erfolg verspricht.

Fakt ist: Homöopathie – eine Methode mit Mehrwert

Der Mehrwert der Homöopathie zeigt sich in Studien aus der Versorgungsforschung, vor Allem aber im konkreten Praxisalltag! Patientinnen und Patienten erleben die Wirkung homöopathischer Arzneien ganz unmittelbar und oft auch nachhaltig. Das ist der Grund, warum weite Teile der Bevölkerung sich den Erhalt der Homöopathie wünschen: der Mehrwert überzeugt!

Fakten-Serie:

  1. Homöopathie ist auch präventive Medizin
  2. Homöopathie ist Evidenzbasierte Medizin
  3. Homöopathie – eine Methode mit Mehrwert

Weitere Homöopathie-Informationen

Der Homöopathie-Podcast des DZVhÄ

 

2025-05-22T17:24:04+02:00

Fakt ist: Homöopathie ist Evidenzbasierte Medizin

Berlin, 8. Mai 2025. Fakt ist: Homöopathie ist Evidenzbasierte Medizin (EbM). In der EbM kommen nur solche Methoden zur Anwendung, für die der Nachweis erbracht wurde, dass ihr Nutzen größer ist als ihr Risiko. Basis hierfür sind nicht Meinungen, sondern die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zur Wirksamkeit einer Methode. Dr. med. Ulf Riker, Facharzt für Innere Medizin / Homöopathie und 2. DZVhÄ-Vorsitzender, stellt in Serie Fakten zur Homöopathie vor.

Nach David Sackett, dem Begründer der heutigen EbM umfasst eine evidenzbasierte Entscheidungsfindung in der Medizin aber nicht nur die wissenschaftlichen Beweise, sondern auch das Können und die Urteilskraft die Ärztinnen und Ärzte durch ihre Erfahrung und klinische Praxis erwerben. Und sie umfasst zum Dritten die Frage, ob eine getroffene Therapieentscheidung auch den Erwartungen oder Werten von Patientinnen und Patienten entspricht.

Quellen:

Nachweis der Wirksamkeit

Sowohl in der Grundlagenforschung (z.B. in Pflanzen- oder Tiermodellen), als auch in der Versorgungsforschung gibt es zahlreiche relevante Ergebnisse, die zeigen, dass potenzierte Substanzen zu nachweisbaren Effekten führen. Auch klinische Studien (zuletzt ein Systematischer Review über 6 Metaanalysen) belegen die Wirksamkeit homöopathischer Arzneien.

Quellen:

Klinische Expertise und ärztliche Erfahrung

Viele Generationen vor uns und Homöopathen weltweit haben positive Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Heute wenden Ärztinnen und Ärzte Homöopathie auf Grundlage ihres akademischen Studiums sowie der enormen Fortschritte der konventionellen Medizin als Teil einer Integrativen Medizin an, wenn dies möglich, sinnvoll und ausreichend sicher ist und von Patientinnen und Patienten gewünscht wird.

Quellen:

Wünsche der Patientinnen und Patienten

Menschen haben im Falle von Krankheit das Recht und die Freiheit, über ihre Therapie mit zu entscheiden. Zahlreiche Umfragen belegen seit Jahren, dass Homöopathie als Teil einer Integrativen Medizin von großen Teilen der Bevölkerung gewünscht wird. Dasselbe gilt auch für die Erstattung der Therapiekosten.

Quellen:

Ärztliche Homöopathie erfüllt die Kriterien der Evidenzbasierten Medizin

Anders lautende Aussagen kommen zustande, wenn Studien zur Homöopathie mit anderen Maßstäben gemessen werden als diejenigen der konventionellen Medizin. Oder wenn ärztlicher Erfahrung ihr praktischer Wert abgesprochen wird. Oder wenn Patientinnen und Patienten willkürlich ihr Recht auf Teilhabe an der therapeutischen Entscheidungsfindung vorenthalten wird.

Fakten-Serie:

  1. Homöopathie ist auch präventive Medizin
  2. Fakt ist: Homöopathie ist Evidenzbasierte Medizin

 

Weitere Homöopathie-Informationen

Der Homöopathie-Podcast des DZVhÄ

 

2025-05-22T17:22:29+02:00

Homöopathie ist auch präventive Medizin

Berlin, 23. April 2025. Homöopathie ist auch präventive Medizin, ganz im Sinne des Koalitionsvertrags von CDU/CSU und SPD in dem steht: „Wir unterstützen Forschung und Versorgung zur Naturheilkunde und Integrativen Medizin zur Präventionsförderung“. Welchen Beitrag Homöopathie in der Präventionsförderung spielen kann, zeigt dieser Beitrag von Dr. med. Ulf Riker, Facharzt für Innere Medizin / Homöopathie und 2. DZVhÄ-Vorsitzender.

Der Mensch steht im Zentrum aller Bemühungen um Gesundheitsvorsorge. Jede und jeder Einzelne muss über das Wissen um Gesunderhaltung verfügen und muss zusätzlich die Bereitschaft haben, dieses Wissen in gesundes Verhalten zu verwandeln. Prävention lässt sich nicht verordnen wie ein Medikament, sondern muss sich aus Verständnis und eigenem Erleben entwickeln.

Patientinnen und Patienten, die sich den Naturheilverfahren oder der Homöopathie zuwenden sind in besonderer Weise gesundheitsbewusst. Sie wissen um die Bedeutung gesunder Ernährung, ausreichender Bewegung oder einer sozial verträglichen live-work-balance. Sie beobachten sich auch selbst genauer und reflektieren Zusammenhänge zwischen Faktoren ihrer Um- und ihrer In-welt. Ausführliche homöopathische Anamnesen haben sie besonders geschult, frühe Zeichen einer Krankheitsentwicklung wahr zu nehmen und im Sinne der Selbstfürsorge geeignete Schlüsse daraus zu ziehen oder sich durch ihre Ärztinnen und Ärzten und eventuell eine geeignete homöopathische Arznei unterstützen zu lassen.

Die Prävention ist eine Grundlage der Homöopathie

Dr. Samuel Hahnemann selbst hat in seinem „Organon der Heilkunst“ darauf hingewiesen, dass in vielen Fällen von „Unpässlichkeit“ eine „kleine Änderung der Diät und Lebensordnung“ gewöhnlich ausreicht (§150), um wieder gesund zu werden oder gesund zu bleiben. Er plädierte dabei für einen ausgesprochen rationalen Einsatz homöopathischer Arzneien, die erst dann zum Einsatz kommen sollten, wenn die Symptome ausreichend eindeutig sind, um auf eine bestimmte Arznei hinzuweisen. Diese Schulung trainiert vor allem Homöopathie-affine Menschen, selbstverantwortlich und rechtzeitig vorbeugend auf ihre Gesundheit zu achten.

Auch die Homöopathie bietet als Therapiemethode häufig Ansatzpunkte, der Entwicklung gesundheitlicher Probleme zuvor zu kommen. Bereits im Kindesalter können homöopathische Arzneien die Entwicklung späterer Krankheiten verhindern: wenn es gelingt, auf Grund konstitutioneller Merkmale ein passendes Konstitutionsmittel zu identifizieren, dann lassen sich potentielle Folgen einer konstitutionellen „Schwäche“ umgehen.

Die Homöopathie in der präventiven Früherkennung

Ein Patient klagt über Schwindel und häufiges nächtliches Schwitzen. Die speziellen Umstände des Schwindels sowie seine Nachtschweiße lassen erfahrene homöopathische Ärztinnen und Ärzte an die Arznei Conium denken. Sollte Conium durch weitere Symptome gut zu begründen sein, dann sollte die Wahl der Arznei Anlass geben, eine entsprechende konventionelle Diagnostik durchzuführen: auf diese Weise könnte ein Tumorleiden bereits in einem sehr frühen Stadium entdeckt und unter Umständen rechtzeitig behandelt werden, noch bevor der Tumor selbst zu Symptomen geführt hätte. Dies wird dadurch möglich, dass homöopathisch geschulte Ärztinnen beim Hinweis auf Conium quasi automatisch auch an ein potentielles Carcinomgeschehen denken, weil Conium eben nicht nur als „Schwindelmittel“, sondern auch als potentielles „Krebsmittel“ bekannt ist.

Dieses Beispiel zeigt, dass die Verknüpfung von homöopathischem Denken und Handeln und dem Wissen der konventionellen Medizin zu Synergieeffekten führen kann, die sich im Sinne der Primär- und Sekundär-Prävention nützen lassen!

Auch in der Tertiär-Prävention – der Rehabilitation – kann Homöopathie hilfreich sein

Ein Profi-Sportler musste sich einer Bandscheiben-Operation unterziehen. Nach gelungener OP bleibt eine hartnäckige Steifigkeit im Bereich der Wirbelsäule übrig, die vor allem nachts und morgens einschränkend ist. Physiotherapie und Schmerzmedikation verhalfen nicht wesentlich zu lindern, Bewegung  besserte jedoch. Zufällig erfährt der homöopathisch geschulte Arzt, dass der Patient für sein Leben gerne Milch trinkt, oft bis zu drei Litern am Tage. Das Verlangen nach Milch kennzeichnet einen (Teil-) Aspekt seiner Konstitution, die Steifigkeit mit Bewegungsbesserung beschreibt seine aktuelle Symptomatologie. Vor dem „geistigen Auge“ des erfahrenen Homöopathen taucht unwillkürlich das Arzneimittelbild von Rhus toxicodendron auf: es passt  zum (konstitutionellen) Verlangen nach Milch, zur aktuellen Krankheitssymptomatik sowie dazu, dass der Patient – wiederum auf dem Boden seiner Konstitution – ein Mensch ist, der ein starkes Bewegungsbedürfnis hat und deshalb Sport zu seinem Beruf gemacht hat. Im konkreten Fall hat eine einzige Gabe der Arznei in Hochpotenz innerhalb eines Tages zum Verschwinden der hartnäckigen Restsymptome einer ansonsten erfolgreichen Operation geführt.

Fazit

Homöopathie hat ihren Stellenwert in der Präventivmedizin. Voraussetzung hierfür ist ärztliche Ausbildung und Erfahrung in Homöopathie sowie eine umsichtige Begleitung von Menschen mit dem Ziel, deren eigene Gesundheitskompetenz zu entwickeln, ihre Gesundheit eigenverantwortlich im Blick zu behalten und sich nicht nur an einer Reparaturmedizin zu orientieren, sondern Integrative Medizin zu fordern.

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Blog-Thema: Rezepte für ein angeschlagenes Gesundheitssystem

2025-04-25T15:27:15+02:00

Homöopathie: Rezepte für ein angeschlagenes Gesundheitssystem

Berlin, 24. März 2025. Rezepte für ein angeschlagenes Gesundheitssystem, denn das Gesundheitssystem leidet unter steigenden Kosten, Versorgungsengpässen, hohen Krankenständen und einer schlechten Öko-Bilanz. Homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte bieten dafür relevante Lösungen. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) stellt wissenschaftsbasierte Informationen zu Kernthemen der Gesundheitsversorgung bereit.

Fakten zur Homöopathie: Homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte haben eine vollständige ärztliche Ausbildung und eine mehrjährige Weiterbildung abgeschlossen. Sie arbeiten in der Regelversorgung in Praxen und Kliniken. Die Gesamtevidenz aus RCTs, Metaanalysen und Beobachtungsstudien in Human- und Veterinärmedizin spricht deutlich für

  • Wirksamkeit,                                       
  • Nachhaltigkeit und
  • Kosteneffizienz der Homöopathie

 Homöopathie ist wirksame und wissenschaftsbasierte Medizin

In der Praxis zeigen sich therapeutische Erfolge, die nicht durch Placebo zu erklären sind. Weder Zuhören noch Zuckerpillen heilen chronische Krankheiten oder Wunden. Dokumentierte Erfahrungen homöopathisch tätiger Ärztinnen und Ärzte belegen die Wirksamkeit der Homöopathie.

  1. Der positive Einfluss homöopathischer Behandlungen auf das Wohlbefinden von Krebspatienten ist dokumentiert. Seit 2021 ist sie als Behandlungsoption in der ärztlichen S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Onkologie“ anerkannt. (Deutsche Krebsgesellschaft, AWMF-Leitlinienprogramm Onkologie, 2021)
  2. Die Universität Bern kommt zu dem Schluss, dass viele Ergebnisse nicht mit der Placebo-Hypothese vereinbar sind.
  3. Eine methodisch hochwertige Metaanalyse aus 2023 bestätigt diesen Sachverhalt.

Homöopathie ist kosteneffizient

Studien aus der Versorgungsforschung zeigen: Homöopathie kann Kosten senken, den Medikamentenverbrauch reduzieren und unerwünschte Nebenwirkungen vermeiden. Die meisten Studien bestätigen zudem den Behandlungserfolg.

Homöopathie spart Antibiotika ein

Die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika ist ein wachsendes Problem, begünstigt durch übermäßigen Antibiotikaeinsatz. Studien zeigen: Homöopathie kann bei Mensch und Tier dazu beitragen, Antibiotika zu sparen, die Genesung zu beschleunigen und Nebenwirkungen zu vermeiden. (Cassini et al., Lancet Infect Dis 2019; 19: 56-66 / Camerlink et al., Homeopathy 99(1): 57-62)

Homöopathie wird stark nachgefragt

Repräsentative Umfragen zeigen eine hohe Nachfrage und Zufriedenheit mit Homöopathie. Je nach Fragestellung liegt sie zwischen 50 und 70 Prozent.

Lieferengpässe in Apotheken – homöopathische Arzneien sind verfügbar

Viele erprobte homöopathische Arzneien können oft nicht lieferbare Medikamente ersetzen, z. B. fiebersenkende Mittel oder Antibiotika. Voraussetzung ist die Verordnung durch qualifizierte  Ärztinnen und Ärzten. Krebsmedikamente lassen sich selbstverständlich nicht ersetzen. Deutschland ist ein Zentrum der Homöopathie. Der überwiegende Anteil der pflanzlichen Ausgangsstoffe stammen aus Bio-Anbau in Deutschland, z. B. aus dem Arzneipflanzengarten in Terra Medica der DHU.

EU-Bio-Verordnung setzt bei Nutztieren auf Homöopathie

Das Interesse an Homöopathie in der Nutztierhaltung wächst. Verbraucher fordern gesunde Lebensmittel und besseres Tierwohl. Die EU-Bio-Verordnung (2018/848) erhebt Homöopathie und Phytotherapie seit 2022 zur First-Line-Medicine im Bio-Stall. Antibiotika dürfen nur eingesetzt werden, wenn alternative Methoden ungeeignet sind.

Status quo der Homöopathie im Gesundheitssystem

✔️ Rund 60 Prozent der gesetzlichen Krankenkassen erstatten ärztliche Homöopathie.

✔️ Voraussetzung: Zusatzbezeichnung Homöopathie oder Homöopathie-Diplom des DZVhÄ.

✔️ Private Krankenversicherungen übernehmen Behandlung und Arzneimittel.

✔️ Homöopathische Arzneimittel sind apothekenpflichtig.

✔️ Das BfArM sorgt für Arzneimittelsicherheit durch Zulassung oder Registrierung.

✔️ Im Sozialgesetzbuch V ist die Homöopathie als besondere Therapiemethode anerkannt.

✔️ Homöopathie erfüllt die Kriterien der evidenzbasierten Medizin.

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Blog-Thema: Rezepte für ein angeschlagenes Gesundheitssystem

2025-04-01T15:26:32+02:00

LMHI-Kongress Utrecht 2025: „Die Freude an der Homöopathie feiern“

Berlin, 10. März 2025. Im Interview stellt Dr. Gio Meijer, Kongresspräsidentin des vom 14. bis 17. Mai in Utrecht stattfindenden LMHI-Kongresses, Referentinnen und Referenten vor und erzählt, auf welche Programmpunkte sie sich besonders freut.  Dr. Meijer ist Ärztin für Integrative Medizin und Homöopathie in Amsterdam. Der DZVhÄ verzichtet in diesem Jahr auf seinen Kongress, der zeitgleich stattgefunden hätte.

Frau Meijer, Sie sind Präsidentin des LMHI-Kongresses im Mai. Welche Botschaft soll von diesem Kongress ausgehen?

Der Kongress markiert den 100. Jahrestag der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI), die 1925 in Rotterdam gegründet wurde. In diesen hundert Jahren hat unsere Gemeinschaft ein enormes Wachstum erlebt. Um dies zu feiern, haben wir den Titel Joy of Homeopathy gewählt – die Freude an der Homöopathie.

Wir möchten zeigen, dass unser Engagement weit über eine klassische Karriere oder finanzielle Interessen hinausgeht. Was uns eint, ist die Faszination der Heilungen, die wir mit der Homöopathie erfahren dürfen. Diese Verbindung möchten wir in Utrecht in Freude miteinander erleben.

Der Kongress wird eine einmalige Gelegenheit sein, Menschen aus allen Kontinenten mit spezifischem Wissen und Können zu begegnen. Es geht darum, zu reflektieren, was wir in den letzten 100 Jahren aufgebaut haben, und gleichzeitig gemeinsam die Zukunft zu gestalten – damit die Homöopathie weltweit weiter wächst und sich etabliert.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Kongresstitel „Joy of Homeopathy“?

Für mich bedeutet es, die Kraft der Homöopathie in den Mittelpunkt zu stellen. Es ist eine tiefe Freude, Menschen zu heilen, sie auf ihrem Weg zu begleiten und dabei die Kraft der Selbstheilung zu aktivieren. Diese Freude möchten wir auf dem Kongress mit der ganzen Welt teilen.

Auf welche Referentinnen und Referenten dürfen sich die Teilnehmenden freuen?

Wir haben das Glück, viele großartige Kollegen begrüßen zu dürfen. Dazu gehören die niederländischen und belgischen Allgemeinmediziner Wim Roukema, Bart Lambert und Resie Moonen. Auch Christina Ari und Enna Stallinga sowie Peter Tuminello aus Australien werden sprechen. Einige Referentinnen und Referenten sind im europäischen Raum weniger bekannt, sie bringen aber spannende neue Perspektiven mit.

…und wie siehts in Bereich Wissenschaft aus?

Wir haben spannende Referentinnen und Referenten aus der Forschung gewinnen können, zum Beispiel: Stephan Baumgartner, Alexander Tournier, Menachem Oberbaum, Massimo Mangiolavori, Clemens Dietrich, Michael Teut, Francisca Bleu, Petra Weiermayer, Katharina Gaertner oder Susann Buchheim-Schmidt.

Was sind für Sie Highlights des Kongresses?

Natürlich die vielen herausragenden Rednerinnen und Redner. Es gibt so viele spannende Vorträge und es ist unmöglich, alles zu hören. Leider verpasst man die Vorträge, die zeitgleich stattfinden.

Die große Nachfrage freut uns sehr: Wir mussten sogar einen zusätzlichen Saal anmieten, weil wir bereits über 300 Anmeldungen haben! Und auf unsere Posterausstellung bin ich gespannt. Wir haben einen Poster-Slot eingerichtet, täglich um 17:15 Uhr in der Ausstellungshalle.

Aber wir haben auch ein faszinierendes technisches Highlight: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Wir stellen eine App zur Verfügung, die alle Vorträge direkt in über 30 Sprachen übersetzt. Eine große Herausforderung internationaler Konferenzen ist die Sprachbarriere – diese neue Technologie wird uns dabei helfen, uns noch besser zu verständigen.

Wenn Sie den Kongress in wenigen Sätzen zusammenfassen – was sind die zentralen Botschaften?

Die Homöopathie ist weltweit auf dem Vormarsch und wird zunehmend sichtbarer. Gleichzeitig wächst der Widerstand – manche sehen uns als Bedrohung. Wissenschaftliche Arbeiten, etwa von Prof. Michael Frass und Menachem Oberbaum, werden immer wieder mit Scheinargumenten attackiert. Doch wir lassen uns nicht beirren: Prof. Frass konnte diese Angriffe erfolgreich abwehren, sein Artikel wurde rehabilitiert.

Gerade jetzt ist es wichtig, als Gemeinschaft zusammenzustehen und unsere Kräfte zu bündeln. Homöopathie ist eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Medizin, denn sie unterstützt die Selbstheilung und bringt den Körper zurück ins Gleichgewicht.

Vielfalt ist unsere Stärke – in der Natur wie in der Medizin. Deshalb wird auch die Agrohomöopathie auf unserem Kongress vertreten sein. Sie zeigt, wie Homöopathie zur Heilung unserer Erde, unserer Pflanzen und unserer Nahrung beitragen kann. Wir haben eine große Vision – und wir brauchen eine kritische Masse an Menschen, die sie mitträgt. Ich lade deshalb alle ein: Kommt und seid Teil dieser Erneuerung! Gemeinsam können wir viel bewegen.

Alle Informationen zum LMHI-Kogress erhalten Sie auf der Kongress-Webseite.

 

2025-03-12T11:31:38+01:00

Interview: DZVhÄ-Vorsitzende Monika Kölsch über den LMHI-Kongress im Mai

Berlin, 27. Januar 2025. Im Interview geht DZVhÄ-Vorsitzende Monika Kölsch auf viele Hintergründe des LMHI-Kongresses vom 14.-17. Mai 2025 in Utrecht ein. Ärztin Monika Kölsch ist zugleich auch Finanzvorstand des homöopathischen Weltärzteverbandes LMHI, der vor 100 Jahren in den Niederlanden gegründet wurde. Der DZVhÄ verzichtet in diesem Jahr auf seinen Kongress, der zeitgleich stattgefunden hätte.

DZVhÄ-Vorsitzende Monika Kölsch

Unter dem Motto ‚Joy of Homeopathie‘ steht der Jubiläumskongress. Was verbinden Sie mit dem Kongress-Motto?

Freude an der Homöopathie kann es von vielen Seiten aus heißen: Die Freude der Patientinnen und Patienten gesund zu werden. Die Freude eine wirksame, aber doch sanfte Art der Medizin zu haben, um eine nachhaltige und dauerhafte Gesundheit zu erreichen. Die Freude eine Therapieform zu haben, die den ganzen Menschen im Blick hat: die Psyche, die Seele und den Körper. Eine medizinische Heilmethode, die ergründen muss, wie es dem Patienten wirklich geht. Wo die Frage „Wie geht es Ihnen?“ keine Floskel ist, sondern dringend notwendig ist um ggf. die Arzneimittelgabe anzupassen und den Therapieverlauf beurteilen zu können. Und last but not least: die Freude mit einer solchen Therapiemethode arbeiten zu können, ist für uns Therapeutinnen und Therapeuten sehr, sehr befriedigend, das weiß ich aus langjähriger Erfahrung.

Aus welchen Ländern kommen die Teilnehmenden hauptsächlich?   

Menschen von allen Kontinenten werden den Kongress in Utrecht besuchen. Die meisten Teilnehmer sind aus Europa zu erwarten. Ich hoffe natürlich, dass die deutschsprachigen Länder eine große Gruppe bilden – vor allem, da wir unseren DZVhÄ Kongress 2025 zu Gunsten dieses LMHI-Kongresses ausfallen lassen. Es werden aus Brasilien, Mexiko, Columbien, Chile, Südafrika, Japan, China, Bangladesch, Russland, Türkei, Australien, Israel, USA und Kanada – und aus vielen weiteren Ländern Teilnehmer erwartet. Das niederländische Organisationsteam um Dr. Gio Meijer wird eine Liste mit den teilnehmenden Ländern auf der Kongress-Webseite veröffentlichen. Interessant ist, dass es Übersetzungen mit Hilfe von KI in 38 Sprachen gibt – sofern man ein Smartphone und Kopfhörer hat.

Sprechen auch Referentinnen und Referenten, die in Europa eher unbekannt sind?

Das hoffe ich sehr, denn auf einem Weltkongress sollten neben den großen bekannten Namen auch unbekannte Referentinnen und Referenten zu Wort kommen. Wichtig ist die Qualität des Vortrages. Daher übernimmt ein wissenschaftliches Komitee die Auswahl der Abstracts.

Auf was freuen Sie sich persönlich?

Ich freue mich auf die persönliche Begegnung mit Kollegen aus aller Welt, den fachlichen Austausch, aber auch auf die kontroverse Diskussion und die daraus resultierenden vielen neuen Eindrücke, die man mit nach Hause nimmt.

Was macht den Kongress so attraktiv?

Einerseits das breit aufgestellte Themenfeld von Falldarstellungen über Homöopathie in den verschiedenen Fachdisziplinen von Kinderheilkunde, Allgemeinmedizin, Psychologie, Orthopädie, Gynäkologie, Onkologie bis zu Agrohomöopathie und Grundlagenforschung. Aber auch der Ort Utrecht, bekannt als „Klein Amsterdam“, ist äußerst reizvoll und bietet viele Attraktionen und Abwechslungen. Das Highlight des Kongresses ist, dass wir dort 100 Jahre LMHI feiern. Im Jahr 1925 wurde in Rotterdam die LMHI gegründet! Dazu wird es interessante Vorträge, Bilder und Filme geben.

Den Eröffnungsvortrag ‚Science of the Future‘ hält Dr. Alexander Tournier vom Homeopathy Research Institut (HRI). Wird damit auch der thematische Schwerpunkt des Kongresses gesetzt?

Auf diesen Vortrag freue ich mich schon sehr. Dr. Tournier hat ihm den Titel ‚Wissenschaft der Zukunft‘ gegeben und spricht damit die Homöopathie an, ich finde das eine ziemlich geniale Idee. Alexander Tournier ist ein Visionär. Genau das brauchen wir, in dieser für die Homöopathie nicht einfachen Zeiten.

Die Vortragsthemen sind eine Mischung wichtiger Themen aus der Praxis: Zahnmedizin, Onkologie, Frauen- und Kinderheilkunde, Geriatrie… Sind die Vorträge praxisbezogen aufgebaut?

Unbedingt. Anregungen zur Anwendung habe ich noch aus jedem Kongress mitgenommen. Natürlich sind nicht alle Vorträge  in der heimischen Praxis umzusetzen, aber manchmal müssen auch Informationen reifen, bis man sie umsetzen kann.

Homöopathie in der Veterinärmedizin ist auch in Deutschland und Europa ein wichtiges Thema. Setzt sich die Homöopathie im Stall weltweit durch?

Das kann ich nur hoffen, denn in der Praxis ist Homöopathie beim Tier schon weit verbreitet. Sportpferde werden genauso erfolgreich homöopathisch behandelt wie Haus- und Nutztiere. Biobauern setzen in Deutschland Homöopathie bei ihren Tieren sehr erfolgreich ein. Eine EU-Bio Verordnung schreibt dies sogar vor. In Österreich zum Beispiel gibt es eine starke Tierärztegemeinschaft, die homöopathisch therapiert. Deren Tierärztekammer hat vor kurzem offiziell ein „Pro-Homöopathie-Statement“ veröffentlicht. Ich würde mir wünschen, dass sich auch die Ärztekammern in Deutschland so eindeutig für die Homöopathie positionieren.

Alle Informationen zum LMHI-Kogress erhalten Sie auf der Kongress-Webseite.

 

2025-02-27T13:33:54+01:00

20 Jahre Homöopathie-Diplom des DZVhÄ

Berlin, 12. Dezember 2024. Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es die hochwertige Homöopathie-Ausbildung mit dem Homöopathie-Diplom des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Dieses Diplom wurde 2004 vom DZVhÄ eingeführt, um eine fundierte und umfassende Ausbildung in der Homöopathie zu gewährleisten, nachdem die Bundesärztekammer (BÄK) eine neue Musterweiterbildungsordnung mit verkürzten Weiterbildungszeiten verabschiedet hatte.

Das Homöopathie-Diplom ins Leben zu rufen, war eine richtungsweisende Entscheidung. Der damalige Vorstand des DZVhÄ,  die Berliner Ärztin Angelika Gutge-Wickert war für den Bereich Weiterbildung zuständig, setzte sich das Ziel, die Qualität der ärztlichen Homöopathie zu sichern. „Mit den durch die neue BÄK-Richtlinie reduzierten Weiterbildungszeiten ist es den ärztlichen Kollegen nicht mehr möglich, das Wissen zum homöopathischen Heilen chronischer Krankheiten zu erwerben“, erklärte der Vorstand damals. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wurde zusätzlich zur offiziellen Weiterbildung die Diplom-Ausbildung ins Leben gerufen. Diese umfasst sechs statt vier Kurse à 40 Stunden, 200 Stunden Fallseminare und einen regelmäßigen Nachweis über Diplom-Fortbildungspunkte im Bereich Homöopathie, der alle fünf Jahre erbracht werden muss.

Das Diplom ist die Qualifikation für die Teilnahme an den Verträgen zur Integrierten Versorgung Homöopathie mit den Krankenkassen

Das Homöopathie-Diplom hat sich seither als eine qualitativ anspruchsvolle und anerkannte ärztliche Ausbildung etabliert. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten mit der BÄK fand das Diplom insbesondere bei den Krankenkassen Anerkennung, da es nicht nur eine umfassendere Ausbildung bietet, sondern auch an eine kontinuierliche Fortbildung gebunden ist. Es gilt als Voraussetzung für die Teilnahme an den Verträgen zur Integrierten Versorgung Homöopathie mit 60 Krankenkassen.

Dr. Sigrid Kruse, Kinder- und Jugendärztin sowie Mitglied des DZVhÄ-Vorstands für Weiterbildung, berichtet, warum sie selbst die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom absolviert hat: „So kann ich die Homöopathie bei meinen Patienten mit akuten und chronischen Krankheiten erfolgreich und verantwortungsvoll anwenden.“ Die Homöopathie stellt für Dr. Kruse eine wertvolle Ergänzung zu konventionellen Therapiemöglichkeiten dar, insbesondere bei einem Therapienotstand. Schon während der Ausbildung seien die Teilnehmenden in der Lage, akute Erkrankungen wie Infektionen der oberen Atemwege, akute Mittelohrentzündungen oder akute Magen-Darm-Entzündungen homöopathisch begleitend zu behandeln, erklärt sie.

Die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom wird deutschlandweit nach einem einheitlichen Curriculum von den Landesverbänden des DZVhÄ angeboten. Für Medizinstudierende ist die Teilnahme an der Ausbildung in vielen Fällen sogar kostenfrei.

2024-12-16T09:52:19+01:00

Interview mit Dr. Sigrid Kruse zu 20 Jahre Homöopathie-Diplom

Berlin, 12, Dezember 2024. Interview mit Dr. med. Sigrid Kruse, DZVhÄ-Vorstand Weiterbildung, zu 20 Jahre Homöopathie-Diplom. Die Homöopathie-Ausbildung des DZVhÄ ist die ärztliche Qualifikation, um an der Integrierten Versorgung der Krankenkassen teilzunehmen. Durch den Wegfall der Zusatzbezeichnung Homöopathie hat es weiter an Bedeutung gewonnen.

Warum haben Sie das Homöopathie-Diplom absolviert?

Ich bin Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und habe das Homöopathie-Diplom absolviert, um eine fundierte, praxisnahe Homöopathie-Ausbildung zu bekommen. So kann ich die Homöopathie bei meinen Patienten mit akuten und chronischen Krankheiten am Dr. von Haunerschen Kinderspital erfolgreich und verantwortungsvoll anwenden. Dabei verstehen wir die Homöopathie als eine ärztliche Therapieform mit Einzelmitteln, die am gesunden Menschen geprüft sind und in potenzierter Form nach der Ähnlichkeitsregel verordnet werden. Das ist die Homöopathie, die eine Erweiterung unserer konventionellen Therapiemöglichkeiten bedeutet und sich auch bei Therapienotstand bewährt hat. Und das Besondere daran: Homöopathie ist eine Therapie ohne schädigende Nebenwirkungen!

Vermittelt das Diplom Wissen, das sich direkt in der Praxis umsetzen lässt?

Die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom ist eine gute Mischung aus Vermittlung der Theorie der Homöopathie, aber auch ihrer praktischen Anwendung anhand von Patientenbeispielen. Die Ausbildung ist sehr fundiert und gut strukturiert. Sie umfasst 6 Kurse – die sogenannten A-F-Kurse – zwischen den Kursen besuchen die Teilnehmer Fallseminare (300 Stunden). Nach 3 Jahren kann die Ausbildung mit einer Prüfung des DZVhÄ abgeschlossen werden.

Schon während der Ausbildung ist jeder Teilnehmer in der Lage, Patienten mit akuten Krankheiten wie z.B. Infekte der oberen Luftwege, akute Otitis media oder akute Gastroenteritis homöopathisch (begleitend) zu behandeln. Damit lernen wir eigene Erfahrungen mit der homöopathischen Behandlung und erleben, dass die passend gewählte Arznei dem Patienten helfen kann, schneller wieder gesund zu werden. Das motiviert enorm, weitere Arzneimittelbilder und auch die Theorie der Homöopathie zu lernen.

Schildern Sie uns bitte einen Fall

Ich erinnere mich an meine Zeit auf der Neonatologie während meiner Facharztausbildung. Hier erlebte ich ein frühgeborenes Kind, das nach einer notwendigen Operation einen akuten Harnverhalt entwickelt hatte und katheterisiert werden sollte. Wir verabreichten als homöopathische Therapie zunächst eine Gabe Aconitum C30 1 x 3 Globuli oral als bewährteste Arznei bei postoperativem Harnverhalt. 15 Minuten später entleerte das Kind spontan 30ml Urin, so dass keine Katheterisierung mehr notwendig war. Das beeindruckte mich, aber auch meine ärztlichen Kollegen und die Pflegenden sehr. Durch solche Erfahrungen ist langsam Vertrauen in die Möglichkeiten der Homöopathie gewachsen, auch bei anderen Klinikärzten. Diese Effekte haben wir immer wieder erleben können, so dass inzwischen beim postoperativen Harnverhalt die Durchführung einer Studie geplant ist.

Warum müssen beim Diplom Fortbildungspunkte gesammelt werden?

Auch nach dem Erwerb des Homöopathie-Diploms müssen weiterhin regelmäßig Homöopathie-Fortbildungen besucht werden, um die Qualität der angewandten, eigenen Homöopathie zu verbessern, neue Erkenntnisse zur Homöopathie zu erfahren, die Arzneimittelwahl immer mehr zu präzisieren und dadurch erfolgreicher behandeln zu können.

Warum kann das Diplom die Zusatzbezeichnung ersetzen?

Weil die Ausbildung für das Homöopathie-Diplom mit einer Mindestdauer von 3 Jahren umfangreicher ist als die Zusatzbezeichnung, die man schon nach 4 Kursen (A-D), also nach 2 Jahren erwerben konnte bzw. noch in einzelnen Bundesländern erwerben kann. Dadurch ist die Ausbildung für das Homöopathie-Diplom fundierter als die Zusatzbezeichnung. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Homöopathie-Diplom europaweit vom Europäischen Komitee für Homöopathie (ECH) als Europäisches Homöopathie-Diplom anerkannt ist. Außerdem berechtigt das Homöopathie-Diplom den Kassen-Arzt an der Teilnahme der integrierten Versorgung, in dessen Rahmen besondere Verträge mit 60 Krankenkassen abgeschlossen werden konnten. Dadurch kann ein Arzt die homöopathischen Leistungen außerbudgetär im Rahmen der Verträge abrechnen.

Wo kann man die Ausbildung zum Homöopathie-Diplom absolvieren?

Die A-F-Kurse werden von den Landesverbänden des DZVhÄ angeboten und finden in München, Berlin, Leipzig, Köln und Bad Kreuznach statt. Teilnehmen können Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker. Als besonderen Anreiz für den Nachwuchs können Medizinstudenten zu sehr günstigen Konditionen bzw. kostenlos daran teilnehmen.

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2024-12-12T16:43:37+01:00

Debatte: Homöopathie als freiwillige Kassenleistung

Berlin, 22. Januar 2024. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat durch einen Tweet am Abend des 10. Januars eine Debatte um die Homöopathie ausgelöst. Er möchte Homöopathie als freiwillige Kassenleistung streichen, ein entsprechendes Gesetz soll noch bis zur Sommerpause 2024 verabschiedet werden. Er greift damit in ein funktionierendes System von Patient:innen, Ärzt:innen, Apotheker:innen und Krankenkassen ein.

Die Debatte um Homöopathie als freiwillige Kassenleistung geht in die zweite Woche. Die Sicht homöopathisch tätiger Ärztinnen und Ärzte nimmt in der Diskussion eine große Stellung ein. Interviews mit großen Medien, wie ARD und ZDF aber auch Agenturen (DPA) wurden und werden vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) gegeben.

Beispiele zur Homöopathie-Debatte

  • Tagesschau24, 11. Januar: „Im Sinne unserer Patienten fordern wir, dass Homöopathie erhalten bleibt als Kassenleistung“, fordert Michaela Geiger, Vorsitzende vom Zentralverein homöopathischer Ärzte bei tagesschau24. Es sei wichtig, ein breites Feld der Therapien zur Verfügung zu haben in der Grundversorgung, um allen Patienten gerecht zu werden.
  • ZDF heute journal, 11.1. (Beitrag nicht mehr online verfügbar): Der Arzt Jürgen de Laporte sieht mehr Schaden als Nutzen: „Für die Patienten würde es dann bedeuten, dass die Besserverdienenden es weiterhin bezahlt bekommen, die privat versichert sind. Aber diejenigen, die es jetzt von den Kassen erstattet bekommen, nicht mehr. Und das würde ich ungerecht finden.“
  • Welt TV,11.1.: „Homöopathie ist wissenschaftsbasiert, das belegen viele Studien – sei es Grundlagenforschung, sei es klinische Forschung, sei es Versorgungsforschung.“
  • ARD Tagesschau,11.1.: „Hausärztin Cornelia Piper behandelt Patientinnen und Patienten seit 30 Jahren auch homöopathisch. Sie habe gute Erfahrungen damit gemacht: ‚Es ist für mich eine wunderbare Gelegenheit, Patienten helfen zu können, die man auf anderen Wegen nicht hilft.'“ (ab Minute 5:30)
  • FAZ, 12. Januar: „Homöopathie werde von ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen begleitend zur konventionellen Medizin eingesetzt, sagte Geiger. „Viele Patientinnen und Patienten kommen ganz gezielt wegen der Homöopathie in unsere Arztpraxen, vor allem auch bei chronischen Erkrankungen.“
  • BR24, 12. Januar: Die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Geiger, warnte vor einer „therapeutischen Monokultur“. Dabei erlebe man täglich in der Praxis, dass die Vielfalt der Therapie medizinisch sinnvoll sei.
  • NZZ,12.1.: …die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Michaela Geiger, dass eine Streichung der freiwilligen Kassenleistung Homöopathie das Therapieangebot in der ärztlichen Versorgung einschränken würde.
  • DLF, 13.1.: Wie geht’s weiter mit der Homöopathie? Interview mit Dr. Michaela Geiger
  • DLF, 20.1.: Pro und Kontra mit Jürgen de Laporte und Jürgen Windeler

Debatte Homöopathie als freiwillige Kassenleistung streichen, das sagen Landesminister

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) bezeichnete Lauterbachs Plan in der Frankenpost als „eine politische Nebelkerze“. Offensichtlich solle mit dieser Diskussion davon abgelenkt werden, dass die Bundesregierung bei der notwendigen Finanzierungsreform der gesetzlichen Krankenkassen nicht vorankomme. Die evidenzbasierte moderne Medizin müsse zwar der Maßstab für die Versorgung sein. Es bestehe aber in der Bevölkerung durchaus auch der Wunsch nach ganzheitlichen alternativen Behandlungsansätzen. Wichtig sei, die Grenzen dieser Methoden zu kennen – „und das sollte der Entscheidung der Krankenkassen und der Versicherten wie bisher überlassen bleiben“, sagte Gerlach. (Quelle)

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha warf Lauterbach „Nebelkerzen zulasten der Homöopathie“ vor. Es handle sich um eine „scheinheilige Evidenz-versus-Kosten-Debatte“, sagte er dem Tagesspiegel. Viele Menschen vertrauten der Homöopathie, weil sie damit offensichtlich gute Erfahrungen machen würden, sagte der Grünenpolitiker weiter. Auch Lucha sagte, es lasse sich hier kaum etwas einsparen. Hier stünden zehn Millionen Euro gegen eine Finanzierungslücke der gesetzlichen Kassen von 3,2 Milliarden Euro. (Quelle)

Die wichtigsten Argumente in der  Debatte um Homöopathie als freiwillige Kassenleistung

  • Eine Streichung der freiwilligen Kassenleistung Homöopathie würde das Therapieangebot in der ärztlichen Versorgung einschränken. Es würde eine therapeutische Monokultur in den Praxen entstehen – die Leidtragenden wären die Patienten.
  • Wir erleben täglich in der Praxis, dass die Therapievielfalt medizinisch sinnvoll ist. Homöopathie wird von uns begleitend zur konventionellen Medizin eingesetzt. Viele Patientinnen und Patienten kommen ganz gezielt wegen der Homöopathie in unsere Arztpraxen, vor allem auch bei chronischen Erkrankungen.
  • Die freiwillige Kassenleistung ist wichtig, denn nur so erhalten Patienten die ärztliche Homöopathie auf ‚Chipkarte‘. Zusatzversicherungen kosten Geld, das können sich nicht alle Patienten leisten – Homöopathie aber ist versorgungsrelevant.
  • Homöopathie ist evidenzbasierte Medizin nach der Definition des Begründers der EbM (Evidenzbasierte Medizin) Dr. David Sackett. Die EbM steht auf den drei Säulen, der externen Evidenz der Wissenschaft, der Erfahrung der Ärzte / Ärztinnen und der Präferenz der Patienten. Diese Kriterien erfüllt die Homöopathie.

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Der Deutsche Ärztekongress für Homöopathie findet vom 9. bis 11. Mai 2024 in Lindau / Bodensee stattfindet. Ausrichter des Kongresses ist der DZVhÄ. Informationen zum Kongress erhalten Sie hier: www.homoeopathie-kongress.de.

2025-01-22T12:45:11+01:00
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