DZVhÄ-Standpunkt: Entschieden gegen Rechts

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) steht für eine offene und pluralistische  Gesellschaft, in der ein toleranter und respektvoller Umgang gepflegt wird. Der DZVhÄ wendet sich entschieden gegen Strömungen, die unsere Gesellschaft spalten, Minderheiten ausgrenzen oder totalitäres Gedankengut verbreiten.

Unsere Standpunkte

  1. Wir distanzieren uns ausdrücklich von einer Partei, in der die Zeit des Nationalsozialismus als Vogelschiss der Geschichte dargestellt wird. Wir stellen fest, dass es zwischen rechtsextremen Gedanken und Bewegungen einerseits und dem ärztlichen Berufsethos andererseits keine Brücken geben kann und gebaut werden dürfen.
  2. Wir bekennen uns zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit als Grundlagen einer werteorientierten und offenen Gesellschaft mündiger und selbstbestimmter Bürgerinnen und Bürger.
  3. Wir erwarten Respekt und Toleranz als Voraussetzungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  4. Wir verurteilen verbale Angriffe auf demokratische Werte, Verrohung der Sprache und Ausgrenzungen im öffentlichen Raum.
  5. Wir sind überzeugt, dass ein Bemühen um friedliches Zusammenleben und die Möglichkeit aktiven Mitgestaltens in einem „bunten“ Miteinander die Resilienz der Gesellschaft gegenüber braunen Umtrieben stärkt.

Der DZVhÄ verwehrt sich gegen Versuche,

  • den Verband bzw. die Homöopathie an sich in Verbindung mit rechtem Gedankengut oder Parteien zu bringen –
  • dies gilt für Gegenwart und Vergangenheit gleichermaßen.
  • Immer wieder wird kolportiert, dass es zwischen der Homöopathie und der nationalsozialistischen Ideologie eine Gemeinsamkeit gebe. „Eine solche Sicht kann man nur als Geschichtsklitterung bezeichnen“, schreibt der Medizinhistoriker Prof. Dr. R. Jütte in einer historischen Expertise, Homöopathie und Nationalsozialismus (Juni 2008).
  • Der DZVhÄ hatte sich 2013 in seiner „Weimarer Erklärung“ dazu verpflichtet, die eigene Geschichte zwischen 1933 und 1945 zu erforschen und aufzuarbeiten. Wir verweisen auf das Buch von Prof. Dr. Florian G. Mildenberger: „Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte im Nationalsozialismus – Bestandsaufnahme, Kritik, Interpretation“.
  • In den Jahren des Nationalsozialismus hat der DZVhÄ durch Wegschauen, falschen Verbeugungen und Ausblenden der Welt jenseits der eigenen Praxis Mitschuld auf sich geladen.

Der Vorstand des DZVhÄ

2021-04-06T12:03:54+02:00

DZVhÄ Standpunkt: Skeptiker Brief an Tierärztekammer

Stellungnahme der AG VetMed des DZVhÄ zu einem offenen Brief von Skeptikern an die Bundestierärztekammer und einem Kommentar in dem Online-Medium Volksverpetzer: Tierärzte und Homöopathie vom 4. Februar 2021

Berlin, 11.02.2021 – Wir haben den offenen Brief einiger tierärztlicher Kolleginnen und Kollegen an die Bundestierärztekammer anlässlich eines in der Februar-Ausgabe des Deutschen Tierärzteblattes 2021 veröffentlichten Artikels, sowie den dazugehörigen Kommentar auf der Online- Plattform “Volksverpetzer” zur Kenntnis genommen.

Anstatt eines fachlichen Diskurses in einem unter Medizinerinnen und Medizinern angemessenen Tonfall, wurde hier in unwürdiger Art und Weise öffentlich Hetze betrieben – und das in einem Ton, der leider auf Plattformen der sozialen Medien inzwischen die Regel geworden ist. Andere mit geringschätzigen Namen zu betiteln, ist weder anständig, noch hat es mit einer guten Diskussionskultur das Geringste zu tun. Wir befürworten eine offene, wertschätzende, fruchtbare Diskussion unter Standeskolleginnen und -kollegen.

Besonders irritiert haben uns die von den Autoren des Briefes gezogenen Vergleiche mit dem NS-Regime. Solche Allegorien sind in jeglicher fachlichen Auseinandersetzung unangebracht.

Wir gehen davon aus, dass diese Gruppe von 100 Tierärztinnen und Tierärzten nicht für die restlichen der über 12 000 praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten in Deutschland spricht und wir verwehren uns aufs schärfste gegen diese unsachlichen und diffamierenden Aussagen, die dem Berufsstand nur schaden können.

Für eine fachliche Diskussion stehen wir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.

Dr. med. vet. Brigitte Hentschel, München

AG Vetmed des DZVhÄ

Kontakt: presse@dzvhae.de

Tipp: Der Deutsche Ärztekongress für Homöopathie (ONLINE) vom 13.-15. Mai bietet erstmals in einem eigenen Strang tiermedizinische Themen. Informationen: https://2021.homoeopathie-kongress.de/

2021-03-22T12:07:05+01:00

DZVhÄ Standpunkt: WELT über Minister Klaus Holetschek

Berlin, 10.02.2021 – Wieder einmal bietet die WELT in diesem beitrag von Per Hinrichs einseitig Homöopathie-Leugnern die Bühne. Hauptdarsteller im Drehbuch von Hinrichs sind wie so oft dieselben Verdächtigen, die ohne eigene homöopathische Therapieerfahrung über die „fehlende Wirksamkeit der Homöopathie“ schwadronieren, die eine geplante Einrichtung eines Lehrstuhles für Integrative Medizin in Bayern mit Homöopathie in einen Sack stecken (damit man beim Draufschlagen auch möglichst gleich Alles trifft, was man zerstören will), die so überaus dämliche Sätze sagen dürfen wie „Wer Homöopathie sät, wird Impfmüdigkeit ernten“ oder ‚Wissenschafts-Pluralismus sei unsinnig und gefährlich, da es nur eine Wissenschaft gebe‘. – Nein, es gibt hoch angesehene wissenschaftliche Disziplinen, z.B. Naturwissenschaft, daneben Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaft und vieles mehr. Und dann gibt es auch noch eine Wissenschaft, die auf Empirie gründet, und manchmal bereichern und ergänzen sich diese Wissenschaften gegenseitig.

Was – wie immer – zu kurz kommt oder glatt unterschlagen wird:

1.) Homöopathisch tätige Ärzt*innen sind keine Impfgegner, aber sie beraten ihre Patient*innen individuell. Kritisches Denken ist nicht dasselbe wie Gegnerschaft. Aber es ist natürlich einfacher, hier partout nicht zu differenzieren, auch nicht zwischen homöopathisch tätigen Ärzt*innen und anderen „Heiler*innen“. Mehr journalistische Redlichkeit wäre heilsam in einer von Spaltung und Polarisierung geprägten Zeit.

2.) Die Aussage, Homöopathie sei „seit mehr als 200 Jahren jeden Beweis ihrer Wirksamkeit schuldig geblieben“ wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger: es liegen genügend Ergebnisse aus der klinischen Forschung ebenso wie aus den Bereichen der Grundlagen- und Versorgungsforschung vor, die eine weitere Forschung rechtfertigen. Forschung braucht aber auch Lehrstühle und Finanzierung. Forschung in einem speziellen Feld für beendet zu erklären entspricht wissenschaftlicher Selbstverleugnung.

3.) Die Besetzung politischer Positionen ist auch Ausdruck von Legitimation durch demokratische Wahlen. Einen HNO-Arzt kann man wechseln, einen Chefredakteur oder -reporter aber kann man nicht abwählen (bestenfalls kann man eine andere Zeitung abonnieren oder das Fernsehprogramm wechseln). Und wie viele Menschen haben auch Politiker ihre Überzeugungen, die sie dem mündigen Bürger gegenüber vertreten müssen. Menschen fordern Integrative Medizin, auch wenn dies der Einen oder dem Anderen nicht passt. Insofern ist es auch in der Politik ein Gewinn, wenn Pluralismus herrscht und wählbar ist.

Zu guter Letzt: „Die Medizin muss nicht heilen können, darf aber nicht schaden“: so macht sich die WELT über Homöopathie lustig. Ganz anders bei der konventionellen Medizin: sie kann zwar in vielen Fällen auch nicht heilen (sondern nur Symptome der Krankheit beherrschen, was in vielen Fällen selbstverständlich auch schon viel ist), aber dafür darf sie natürlich schaden! So einfach geht Messen mit zweierlei Maß bei der WELT! Ärztliche Kolleg*innen wissen selbstverständlich um die Möglichkeiten und Grenzen der konventionellen Medizin, und gerade deshalb vertreten viele von Ihnen auch die Integrative Medizin in ihren Praxen.

Der DZVhÄ-Vorstand im Februar 2021
Dr. med. Michaela Geiger – 1. Vorsitzende
Dr. med. Ulf Riker – 2. Vorsitzender
Dr. med. Gerhard Antrup – Vorstand Finanzen
Dr. med. Alexandra Schulze-Rohr – Vorstand Fort- und Weiterbildung

Kontakt:
Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V. (DZVhÄ)
Axel-Springer-Str. 54b, 10117 Berlin
Telefon: (030) 325 9734 0, Fax: (030) 325 9734 19
E-Mail: presse@dzvhae.de

2021-03-22T11:53:16+01:00

DZVhÄ Standpunkt: Corona-Newsticker der HG

Aus Sicht des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) haben alle gesellschaftlichen Gruppierungen (nicht nur) in Corona-Zeiten die Verantwortung, das Miteinanderleben in unserer Gesellschaft kritisch zu begleiten – aber nicht zu polarisieren oder gar zu spalten. Die Anti-Homöopathie-Kampagne trägt ihren Teil zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Zusätzlich stellt ein „Corona-Newsticker“ der Hahnemann-Gesellschaft vom Dezember 2020 die von Politik und Wissenschaft veranlassten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Frage. Beides bringt die ärztliche Homöopathie in Misskredit.

Bereits im November 2020 hatte der DZVhÄ aus aktuellem Anlass eindeutig Stellung bezogen zu medialen Verknüpfungen der Themen „Homöopathie“ einerseits und „Impfgegnern“, „Corona-Leugnern“ oder radikalen politischen oder ideologischen Sichtweisen im Umfeld der Covid-19-Pandemie andererseits, in DZVhÄ-Positionspapier heißt es unter anderem:

Wir leugnen nicht die Schwere der Covid-19-Pandemie, aber wir warten nicht allein auf einen Impfstoff, sondern bieten den Betroffenen – wenn gewünscht – im Krankheitsfall und bis sichere Impfstoffe vorhanden, sind eine therapeutische Begleitung mit homöopathischen Arzneien an.

Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten steht für Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie im Mittelpunkt des Handelns. Hierin unterscheiden wir uns nicht im Geringsten von ärztlichen Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen.

Die Verlautbarung der Hahnemann-Gesellschaft (Dezember 2020) erfordert aus unserer Sicht eine erneute Klarstellung:

  1. In einem Beitrag von Deutschlandfunk Kultur wird die Hahnemann-Gesellschaft als „Deutschlands führende Homöopathie-Organisation“ vorgestellt. Diese Darstellung ist falsch: Mit einer um den Faktur 100 größeren Mitgliederzahl ist der DZVhÄ mit Abstand der größte Berufsverband von (Fach-) Ärzt*innen mit Zusatzqualifikation Homöopathie. Der DZVhÄ ist darüber hinaus primärer Ansprechpartner der Ärztekammern im Zusammenhang mit der Erlangung der Zusatzbezeichnung sowie auch der gesetzlichen Kostenträger im Rahmen der Kostenübernahme.
  2. Der DZVhÄ distanziert sich klar und eindeutig von allen Aussagen der Hahnemann-Gesellschaft, die als Verharmlosung der Covid-19 Pandemie verstanden werden können.
  3. Der DZVhÄ distanziert sich speziell von den Aussagen, die Schutzmaßnahmen (AHA-Regeln) seien „wirkungslos“, Impfungen seien „unnötig“ und „symptomlose Virusträger seien nicht ansteckend“.
  4. Solange täglich in Deutschland und weltweit tausende Menschen nicht nur mit, sondern auch an Covid-19 sterben, halten wir die Äußerung für zynisch, auch diese Pandemie sei selbstlimitierend. Die Folgen der Verharmlosung der Pandemie zeigen sich aktuell in erschütternder Deutlichkeit in anderen Ländern, z.B. in den USA oder in Brasilien
  5. Der DZVhÄ weist darauf hin, dass auch für Ärzt*innen Meinungsfreiheit besteht. Ärzt*innen unterliegen freilich auch ihrer Berufsordnung und sind für die Folgen ihres Handelns jeweils selbst verantwortlich. Die Verantwortung für eine gelingende Pandemiebekämpfung und den Schutz der Bevölkerung können einzelne Ärzt*innen nicht übernehmen, deshalb liegt diese Verantwortung bei der Politik und ihren professionellen Beratern.

Die Position des DZVhÄ ist eindeutig:

  1. Wir tragen die politisch legitimierten und medizinisch notwendigen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung mit. Gleichzeitig wünschen wir uns eine nachvollziehbare und längerfristige Strategie, die sich nicht nur an tagesaktuellen Zahlen, sondern an plausiblen Zielen orientiert.
  2. Wir behalten uns als Ärzt*innen mit Zusatzbezeichnung Homöopathie vor, unsere Patient*innen homöopathisch zu begleiten, sofern diese das wünschen und das entsprechende Vorgehen nicht zur Unterlassung anderer notwendiger medizinischer Maßnahmen führt.
  3. Wir erwarten eine differenzierte Aufklärung der Bevölkerung über Hintergründe und Zusammenhänge der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Hierzu gehören auch Transparenz und eine bessere Kommunikation hinsichtlich aller Fakten im Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung.
  4. Wir erwarten eine konsequente wissenschaftliche Begleitung aller Maßnahmen und ihrer Ergebnisse, nicht zuletzt auch der medizinischen, psychologischen und sozialen Kollateralfolgen.
  5. Wir stellen fest: die angeordneten Maßnahmen sowie die Pandemie an sich bedeuten Stress und lösen in der Bevölkerung Ängste aus. Beide Faktoren bergen die Gefahr der Schwächung körpereigener Abwehrleistung. Die Stärkung des Immunsystems ist, unabhängig von den erwarteten Effekten der Impfung ein wichtiges Ziel im Kampf gegen die Pandemie. Auf dieses Ziel sollten Politik und Medizin mehr als bisher ihr Augenmerk richten. Homöopathie kann hier, neben anderen Maßnahmen, helfen und sich bewähren.

Der DZVhÄ-Vorstand im Januar 2021, mitgetragen von den Vorständen der Landesverbände

Dr. Michaela Geiger – 1. Vorsitzende

Dr. Ulf Riker – 2. Vorsitzender

Dr. Gerhard Antrup – Vorstand Finanzen

Dr. Alexandra Schulze-Rohr – Vorstand Fort- und Weiterbildung

Dr. Ursula Dohms – 1. Vorsitzende Berlin Brandenburger Verein homöopathischer Ärzte

Dr. Katharina Kunze – 1. Vorsitzende LV Sachsen / Sachsen-Anhalt

Dr. Sieglinde Lauer – 1. Vorsitzende LV Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland

Dr. Peter Emmrich – 1. Vorsitzender LV Baden-Württemberg

Dr. Peter Großgott – 1. Vorsitzender LV Thüringen

Dr. Anja Hölscher – 1. Vorsitzende LV Hamburg / Schleswig-Holstein

Dr. Ulf Riker – 1. Vorsitzender LV Bayern

2021-03-22T12:11:51+01:00
Nach oben