Berlin, 10. März 2025. Im Interview stellt Dr. Gio Meijer, Kongresspräsidentin des vom 14. bis 17. Mai in Utrecht stattfindenden LMHI-Kongresses, Referentinnen und Referenten vor und erzählt, auf welche Programmpunkte sie sich besonders freut.  Dr. Meijer ist Ärztin für Integrative Medizin und Homöopathie in Amsterdam. Der DZVhÄ verzichtet in diesem Jahr auf seinen Kongress, der zeitgleich stattgefunden hätte.

Frau Meijer, Sie sind Präsidentin des LMHI-Kongresses im Mai. Welche Botschaft soll von diesem Kongress ausgehen?

Der Kongress markiert den 100. Jahrestag der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI), die 1925 in Rotterdam gegründet wurde. In diesen hundert Jahren hat unsere Gemeinschaft ein enormes Wachstum erlebt. Um dies zu feiern, haben wir den Titel Joy of Homeopathy gewählt – die Freude an der Homöopathie.

Wir möchten zeigen, dass unser Engagement weit über eine klassische Karriere oder finanzielle Interessen hinausgeht. Was uns eint, ist die Faszination der Heilungen, die wir mit der Homöopathie erfahren dürfen. Diese Verbindung möchten wir in Utrecht in Freude miteinander erleben.

Der Kongress wird eine einmalige Gelegenheit sein, Menschen aus allen Kontinenten mit spezifischem Wissen und Können zu begegnen. Es geht darum, zu reflektieren, was wir in den letzten 100 Jahren aufgebaut haben, und gleichzeitig gemeinsam die Zukunft zu gestalten – damit die Homöopathie weltweit weiter wächst und sich etabliert.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Kongresstitel „Joy of Homeopathy“?

Für mich bedeutet es, die Kraft der Homöopathie in den Mittelpunkt zu stellen. Es ist eine tiefe Freude, Menschen zu heilen, sie auf ihrem Weg zu begleiten und dabei die Kraft der Selbstheilung zu aktivieren. Diese Freude möchten wir auf dem Kongress mit der ganzen Welt teilen.

Auf welche Referentinnen und Referenten dürfen sich die Teilnehmenden freuen?

Wir haben das Glück, viele großartige Kollegen begrüßen zu dürfen. Dazu gehören die niederländischen und belgischen Allgemeinmediziner Wim Roukema, Bart Lambert und Resie Moonen. Auch Christina Ari und Enna Stallinga sowie Peter Tuminello aus Australien werden sprechen. Einige Referentinnen und Referenten sind im europäischen Raum weniger bekannt, sie bringen aber spannende neue Perspektiven mit.

…und wie siehts in Bereich Wissenschaft aus?

Wir haben spannende Referentinnen und Referenten aus der Forschung gewinnen können, zum Beispiel: Stephan Baumgartner, Alexander Tournier, Menachem Oberbaum, Massimo Mangiolavori, Clemens Dietrich, Michael Teut, Francisca Bleu, Petra Weiermayer, Katharina Gaertner oder Susann Buchheim-Schmidt.

Was sind für Sie Highlights des Kongresses?

Natürlich die vielen herausragenden Rednerinnen und Redner. Es gibt so viele spannende Vorträge und es ist unmöglich, alles zu hören. Leider verpasst man die Vorträge, die zeitgleich stattfinden.

Die große Nachfrage freut uns sehr: Wir mussten sogar einen zusätzlichen Saal anmieten, weil wir bereits über 300 Anmeldungen haben! Und auf unsere Posterausstellung bin ich gespannt. Wir haben einen Poster-Slot eingerichtet, täglich um 17:15 Uhr in der Ausstellungshalle.

Aber wir haben auch ein faszinierendes technisches Highlight: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Wir stellen eine App zur Verfügung, die alle Vorträge direkt in über 30 Sprachen übersetzt. Eine große Herausforderung internationaler Konferenzen ist die Sprachbarriere – diese neue Technologie wird uns dabei helfen, uns noch besser zu verständigen.

Wenn Sie den Kongress in wenigen Sätzen zusammenfassen – was sind die zentralen Botschaften?

Die Homöopathie ist weltweit auf dem Vormarsch und wird zunehmend sichtbarer. Gleichzeitig wächst der Widerstand – manche sehen uns als Bedrohung. Wissenschaftliche Arbeiten, etwa von Prof. Michael Frass und Menachem Oberbaum, werden immer wieder mit Scheinargumenten attackiert. Doch wir lassen uns nicht beirren: Prof. Frass konnte diese Angriffe erfolgreich abwehren, sein Artikel wurde rehabilitiert.

Gerade jetzt ist es wichtig, als Gemeinschaft zusammenzustehen und unsere Kräfte zu bündeln. Homöopathie ist eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Medizin, denn sie unterstützt die Selbstheilung und bringt den Körper zurück ins Gleichgewicht.

Vielfalt ist unsere Stärke – in der Natur wie in der Medizin. Deshalb wird auch die Agrohomöopathie auf unserem Kongress vertreten sein. Sie zeigt, wie Homöopathie zur Heilung unserer Erde, unserer Pflanzen und unserer Nahrung beitragen kann. Wir haben eine große Vision – und wir brauchen eine kritische Masse an Menschen, die sie mitträgt. Ich lade deshalb alle ein: Kommt und seid Teil dieser Erneuerung! Gemeinsam können wir viel bewegen.

Alle Informationen zum LMHI-Kogress erhalten Sie auf der Kongress-Webseite.