5_Header_Newsletter_03_20_600x160

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Homöopathie ist evidenzbasiert! Fangen wir ausnahmsweise einmal dort an, wo fast jede Diskussion über Homöopathie meist schon zu Ende ist, bevor sie überhaupt begonnen hat: beim Patienten! Obwohl Kranke im Zentrum aller ärztlichen Bemühungen stehen, sind sie doch meist die letzten, die – wenn überhaupt – gefragt werden, wie sie sich selbst ihren Weg in Richtung Gesundwerden vorstellen. Dabei gibt die Definition der Evidenzbasierten Medizin (EbM) ganz klar Auskunft, welche Bedeutung Patientenpräferenzen in Therapieentscheidungen haben: die Berücksichtigung ihrer Wünsche, Werte und Lebensumstände steht gleichwertig neben ärztlicher Erfahrung und dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
Kein Zweifel: auch homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte bekennen sich zu dem, was sie in Studium, Fortbildung und Praxis gelernt haben und täglich neu dazu lernen. Leitlinien als praxistaugliches Kondensat weltweiter Forschung und Analyse von Studienergebnissen sind absolut hilfreiche Tools, um im Praxisalltag schnell und sicher Entscheidungen zu treffen. Nicht selten erreichen Leitlinien aber auch die Grenzen ihrer Relevanz, nämlich dann, wenn es sich z.B. um multimorbide Kranke handelt oder negative Interaktionen von Medikamenten zu befürchten sind. In solchen Fällen helfen Wissenschaft und Studienlage oft nicht weiter. Ärzte stehen dann vor der Entscheidung, ob sie sich strikt an Leitlinien halten und damit auf der sicheren Seite stehen wollen oder ob sie innehalten und ihren im Laufe ihres Berufslebens gewachsenen Erfahrungsschatz zu Rate ziehen und versuchen, eine individuelle Therapieentscheidung zu treffen, die Wissenschaft und Expertise miteinander verbindet. Für die allermeisten Ärztinnen und Ärzte ist das ein selbstverständliches Procedere, und an diesem Punkt unterscheiden sich homöopathisch tätige ÄrztInnen auch nicht von ihren konventionell arbeitenden KollegInnen.
Zudem: Homöopathie berücksichtigt Objektives und Subjektives, Befund und Befinden gleichermaßen, mit Betonung auf „und“! Dabei ist das Subjektive nicht zu verwechseln mit dem Patientenwunsch: Wünsche müssen im Rahmen homöopathischer Behandlung manchmal doch abgewiesen werden (was einem in allen Bereichen der Medizin möglichen Placebo-Effekt nicht zuträglich ist!). Dies ist immer dann der Fall, wenn nach ärztlichem Ermessen eine vielleicht gewünschte alleinige homöopathische Therapie nicht ausreichend sicher oder zielführend wäre. Man sieht, wie eng gerade auch in der Homöopathie die beiden Säulen der Evidenz, nämlich Patientenwunsch und ärztliche Erfahrung miteinander verwoben sind. Fällt die eine, dann kommt auch die andere ins Wanken.
Der Diskurs um die Homöopathie hat in den letzten Jahren gezeigt, dass es offenbar einfacher ist, nur die Säule von Wissenschaft und Forschung in den Fokus zu rücken, das Modell der EbM also willkürlich und manipulativ zu verändern. Bereits der Begründer der EbM, Sackett (1997) wies auf diese Gefahr des „Tyrannisierens der Medizin durch externe Evidenz“ hin. Bezogen auf die Homöopathie ist diese „Tyrannei“ sogar eine doppelte: angeblich habe die Homöopathie noch nicht einmal eine externe wissenschaftliche Evidenz.
Diese wahrheitswidrige Behauptung ist das zentrale Vehikel aller Gegner der Homöopathie: Vorliegende Studien aus Grundlagenforschung, Versorgungsforschung oder RCT´s werden notorisch ausgeblendet oder negiert, und die Behauptung wird – wider besseres Wissen – unverdrossen und mantraartig wiederholt. Homöopathie kann in Studien (nur mit viel kleineren Fallzahlen!) ähnliche Ergebnisse vorweisen wie die konventionelle Medizin, sie hat ebenfalls noch reichlich Forschungsbedarf, und das wird deutlich, wenn man sich die folgende Graphik anschaut:
  • linke Grafik: 1128 systematische Übersichtsarbeiten von RCTs zur Schulmedizin
  • rechte Grafik: 140 RCTs zu Homöopathie (Stand Ende 2020) / Quelle der Grafiken
ConvMed-520x361
RCTsHom-520x351
Vor diesem Hintergrund braucht sich Homöopathie nicht zu verstecken. Und unter Berücksichtigung breitgefächerter (Fach-) Ärztlicher Expertise und dem ungebrochenen Wunsch der Menschen nach qualifizierter Homöopathie ist Homöopathie was sie ist: evidenzbasiert!

Mit herzlichen Grüßen, ihr DZVhÄ-Bundesvorstand
Dr. med. Michaela Geiger, Dr. med. Ulf Riker, Dr. med. Alexandra Schulze-Rohr, Gerhard Antrup
2_Anzeige_Muenster_0192021_215x160mm
1_Facebook_Logo_BPH_08_18 (2)

Den BPH unterstützen!

Eine Säule der EbM sind die Wünsche der Patienten. Für ihre Interessen und ihre Fortbildung setzt sich der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) ein. Der Verband wurde mit Unterstützung des DZVhÄ 1993 in Bonn gegründet. In allen Praxen kann auf den BPH aufmerksam gemacht werden, etwa mit BPH-Flyern und der direkten Patienten-Ansprache.
Kontakt und BPH-Infos gibt`s hier.

10 Professoren, 10 Statements, 1 Konsens zu Homöopathie

Mit einem Konsenspapier zur Homöopathie in der medizinischen Versorgung wenden sich 10 Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen, etwa der Pharmakologie, der Gesundheitsökonomie und verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, an die Öffentlichkeit. Ihr Papier erschien in der Zeitschrift Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement (26/2021) des Thieme Verlags. Initiiert wurde das Konsenspapier von Prof. Dr. med. André-Michael Beer, Direktor der Klinik für Naturheilkunde, Klinik Blankenstein, Ruhr-Universität Bochum. Im Interview plädiert Prof. Beer „für ein Umdenken in der Medizin hin zu einer Integrativen Medizin inklusive der Homöopathie.“ Zu den Statements und dem Interview mit Prof. Beer geht`s hier.

Allianz Integrative Medizin – AIM

Patienten stärken, Vielfalt fördern: unter diesem Motto hat sich die Allianz für Integrative Medizin & Gesundheit gegründet. Die zukunftstaugliche Gesundheitsversorgung braucht einen Paradigmenwechsel: jetzt! - Initiatoren der AIM sind die Hufelandgesellschaft, weil`s hilft und der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland. Der DZVhÄ ist als Mitglied der Hufelandgesellschaft mit von der Partie. Alles weiteren Informationen finden Sie hier.
aim-logo

Falldokumentation zu homöopathisch behandelten Covid-19-Patient*innen

Die Fallsammlung zu Covid-19 hat nach einem Jahr Laufzeit pausiert, nun wird sie fortgeführt. Der Fragebogen wurde aktualisiert, um die Covid-Variante, falls bekannt, zu erfassen. "Überdies erhoffen wir uns Erkenntnisse zur Behandlung von Long-Covid durch Homöopath*innen", sagen Drs. Anna Gerstenhöfer und Stefanie Jahn.

Ein ausführlicher Zwischenbericht zum ersten Erfassungszeitraum erschien in der AHZ. Covid-19: Herausforderung und Chance - Zwischenbericht zum Falldokumentationsprojekt des DZVhÄ
von Anna Gerstenhöfer, Stefanie Jahn / Allgemeine Homöopathische Zeitung 2021; 266(01): 6-16

"Nach wie vor haben wir die - historische - Möglichkeit, die homöopathische Therapie einer epidemischen Erkrankung auszuwerten und anhand der Ergebnisse Empfehlungen zu Dokumentation und Behandlung zu entwickeln. Wir haben uns daher entschlossen, unser Projekt fortzuführen und bitten erneut um Ihre Mithilfe. Bitte reichen Sie Ihre Covid-Fälle ein!"
Die Zugangsdaten für die Registrierung erhalten Sie unter dokumentation@dzvhae.de

DZVhÄ-HYBRID Kongress, 25.-27. Mai 2022

Motto „HOMÖOPATHIE: ÖKOLOGISCH – NACHHALTIG – WISSENSCHAFTLICH
Anmeldung & Information hier.

Themen | Referent*innen

· Forschung: Prof. M. Frass
· Geschichte | Homöopathie: Dr. M. Baschin
· Homöopathie in der Klinik: Dr. B. Märtens
· Kasuistik: Dr. R. Moonen
· Methoden | Workshop: Dr. Ch. Tils | E. Funk
· Mikroben: Dr. A. Scheifler
· Pflanzen + Homöopathie: C. Maute
· Veterinärmedizin: Dr. Hentschel | B. Milleder
· Wissenschaft: Dr. St. Jahn
...weiterlesen
Cloud Kongress 2022 - Newsletter 01-2022
2_Slider_Muenster_09_21_620x350

Fortbildungen

  • Online-Fortbildung für Lehrende (an Universitäten) und solche, die es werden wollen
Thema: Studentischen Nachwuchs begeistern bei Gegenwind: Wie? Wo? Wodurch?
Mittwoch, 2. März 2022, 17:00 bis 18:30 Uhr
Das Programm:
  1. Unser Weg zum Curriculum
    (Dr. med. Alexandra Schulze-Rohr)
  2. Wie gelingt studentischer Unterricht heute?
    Welche Formate gibt es?
    Beispiel: Wahlpflichtfach LMU München
    (Dr. med. Sigrid Kruse)
  3. Einführung in das Blended Learning
    (Dr. med. Anna Gerstenhöfer)
Für die Teilnahme werden zwei Diplompunkte vergeben. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Bitte melden Sie sich an unter arztservice@dzvhae.de. Zur Bestätigung erhalten Sie von uns dann einen Zugangslink.
  • Kostenloser Online-Einführungsvortrag für Studierende + Neulinge: Veterinärmedizinische Homöopathie“, Teil I + II im Rahmen des DZVhÄ-Kongresses
Freitag, 27. Mai 2022 | 14-17 Uhr / Samstag, 28. Mai 2022 | 09.30-13:15 Uhr. Informationen.

  • Homöopathie in der Klinik – Online-Seminar, 1. und 3. Juli 2022
Themen: Schmerztherapie, Gynäkologie, Pädiatrie, Urologie, Psychiatrie, Geriatrie
Veranstaltet von der Arbeitsgruppe Klinik des DZVhÄ.
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Anne Heihoff-Klose und Nehle Titze
Fortbildungspunkte für Homöopathie-Diplom beantragt.

+++ Mitreden + mitbewegen +++

DZVhÄ: AG Medien + Öffentlichkeitsarbeit

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit muss überzeugen! Aktionen und deren Umsetzung erfordern Abstimmung mit externen Mitarbeitern und Experten, aber auch innerhalb der eigenen Reihen. Überzeugend auftreten und mit einer Stimme sprechen: das gelingt im Miteinander!
Deshalb treffen sich einmal im Monat KollegInnen aus den Vorständen mit weiteren engagierten und medienerfahrenen Mitgliedern der Landesverbände. Die AG M+Ö steht ausschließlich dem genannten Personenkreis offen. Jeden 2. Mittwoch im Monat: 20 - 21:30 Uhr. Zur Anmeldung, Mail an info@dzvhae.de

+++ Aktiv im DZVhÄ +++

DZVhÄ: Forum Homöopathie

Unser Berufsverband ist nur so stark wie seine Mitglieder. Der Verein lebt auch in Ihren Köpfen, und Ihre Ideen bilden den „Humus“, den wir alle für ein gesundes Gedeihen brauchen. Deshalb bieten wir allen Mitgliedern aus allen Landesverbänden seit über einem Jahr und auch weiterhin eine Plattform, auf der wir uns einmal im Monat austauschen,

LIMED- Liste Integrative Medizin

jeden 1. Mittwoch im Monat, 20:00 Uhr - Anmeldung über Marion Laube, laube@hufelandgesellschaft.de
Kritik äußern, Vorschläge unterbreiten, Ideen entwickeln und einfach mitreden und mitbewegen können! Das „Forum Homöopathie“ steht nur Mitgliedern der Landesverbände zur Verfügung,
Jeden letzten Dienstag im Monat, 19:30 - 21:00 Uhr. Zur Anmeldung, Mail an info@dzvhae.de
1_Banner_Muenster_05_2022
DZVhAe-Logo-blau