Lese-Tipp: „Wir können es besser“ von Clemens G. Arvay

DZVhÄ Lese-Tipp: „Wir können es besser“,  Clemens G. Arvay,  Quadriga Verlag 2020, 272 Seiten, ISBN: 978-3-86995-103-4, 20 Euro – von Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

Clemens Arvay ist Biologe und Autor, dieses Buch ist nicht sein erstes. Es ist auch keine „leichte Kost“, aber es ist ein Beispiel, wie durch sorgfältige Recherche von Einzelaspekten  und die gedankliche Vernetzung dieser Details ein Sachbuch von enormer inhaltlicher Dichte entsteht. Es ist das Gebot der Stunde, in Anbetracht zahlreicher simultaner Krisen die resultierende Komplexität der Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen und in unsere Handlungsperspektiven zu übersetzen.

Da geht es zum Beispiel um Medienkritik im Zusammenhang mit der öffentlichen Aufbereitung der Corona-Pandemie, es geht aber auch um unseren Fleischkonsum (und seine ökologischen Kollateralschäden), um Folgen von Feinstaub für unser Immunsystem, um Hunger in Afrika oder Malaria-Tote (deren exorbitante Zahl keinen Vergleich mit Covid-19 zu scheuen braucht, aber in den Medien nicht vorkommt).

Arvay analysiert präzise auf dem Boden von Fakten (allein der Quellen-Teil des Buches umfasst ca. 30 Seiten!), seine Schlussfolgerungen bringen Teilaspekte miteinander in stringente und logische Verbindung und machen deutlich, wie auch über Fachbereichs-Grenzen hinweg Alles mit Allem zusammenhängt.

Die vorgebrachte Kritik ist nie aufgeregt oder anklagend, sondern leitet unmittelbar zum selbstständigen Nachdenken an. Wiederholt betont Arvay, dass ihm die wissenschaftliche Evidenz seiner Aussagen sehr wichtig ist; insofern hält das Buch auch kritischer Begutachtung stand. Leider liegt der Redaktionsschluss im Sommer 2020, wir müssen also entweder unter Arvays Anleitung selbst weiter denken oder sein Folge-Buch lesen  („Corona-Impfstoffe, Rettung oder Risiko?“ – vom Vorsitzenden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft als „kritisch, sachlich geschrieben und sorgfältig recherchiert“ eingeschätzt).

„Wir können es besser“ stellt fest, was aus ökologischer (und öko-medizinischer!) Perspektive denkbar und möglich ist. Bleibt die Frage: wollen wir, was wir können? Und wann wollen wir damit anfangen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021-07-20T12:23:56+02:00

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