Normenkontrollantrag eines Bremer Arztes abgelehnt!

Die Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Bremen bleibt in Kraft.

Daran ändert auch die Normenkontrollklage eines Bremer Arztes nichts, der geltend gemacht hatte, dass die von der Delegiertenversammlung der Bremer Ärztekammer am 9. September 2019 beschlossene Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie aus deren Weiterbildungsordnung in sein Grundrecht der Berufsfreiheit eingreife und den allgemeinen Gleichheitssatz verletze.

Oliver Borrmann, ein in Bremen niedergelassener Arzt mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie, hatte im Sommer 2020 als erster Arzt den Klageweg eingeschlagen. Diese wurde am 2. Juni 2021 vom Bremer Oberverwaltungsgericht abgelehnt. In der Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichtes der Freien Hansestadt Bremen heißt es: „Das Oberverwaltungsgericht hat den Normenkontrollantrag am 02.06.2021 ohne mündliche Verhandlung abgelehnt, weil dem Antragteller hierfür die notwendige Antragsbefugnis fehle. Das Recht des Antragstellers, die zuvor erworbene Zusatzbezeichnung weiter zu führen und auf die zusätzlich erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten hinzuweisen, werde durch die Neuregelung der Weiterbildungsordnung nicht in Frage gestellt.“ Und weiter: „Weiterhin habe der Antragsteller sein Vorbringen, die Aufhebung der Zusatzweiterbildung Homöopathie mindere den Wert seiner Einzelpraxis, nicht hinreichend substantiiert. Er habe durch die von ihm erworbene Zusatzbezeichnung eine besondere Stellung im Wettbewerb.“ Er habe keine persönlichen Nachteile und die Streichung der Zusatzbezeichnung sei kein Eingriff in seine Eigentumsrechte.

Hier hatte der Kläger geltend gemacht, dass es schwieriger werde, Praxisvertretungen, z.B. bei Urlaub oder Krankheit, zu finden oder eine Praxisnachfolge zu regeln. Dies sah das Gericht nicht als relevant an.

Unbenommen von dem Urteil bleibt das Recht des Klägers, seine bereits erworbene Zusatzbezeichnung weiterzuführen und auf seine Zusatzqualifikation weiterhin hinzuweisen.

Es bestehe allerdings zurzeit keine Möglichkeit zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Homöopathie laut der am 1. Juli 2020 in Kraft getretenen Weiterbildungsordnung der LÄK Bremen mehr für Ärztinnen und Ärzte, die dies in Zukunft wollen.

Das Gericht teilt außerdem in seiner Presseinformation mit, dass eine Revision nicht zugelassen sei. „Gegen die Nichtzulassung der Revision steht dem Antragsteller die Beschwerde zum Bundesverwaltungsgericht offen.”

Die ausführliche Urteilsbegründung finden Sie hier:
Urteil Oberverwaltungsgericht (OVG) Bremen vom 02.06.2021, Az.: 2 D 214/20
sowie die
Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichtes vom 08.06.2021

Abb.: iStock.com/Vaniatos

2021-06-24T10:51:01+02:00

Homöopathie in der Integrativen Medizin

Spätestens seit seinem hervorragenden und dichten Eröffnungs-Vortrag beim diesjährigen Online-Homöopathie-Kongress (er war dankenswerter Weise kurzfristig eingesprungen) kennen viele von uns Prof. Dr. Harald Matthes. Als Ärztlicher Leiter des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe ist er, zusammen mit Dr. Michaela Geiger, ein maßgeblicher Treiber für die Bildung eines „Aktionsbündnis Integrative Medizin“ (AIM) Er hat wiederholt deutlich gemacht, dass für ihn eine Integration komplementärer Therapieverfahren weit über die anthroposophische Medizin hinausreicht.

Mit folgendem Bild hat er jüngst seine Sicht bzw. Vision dargestellt: Im Bereich des Flugverkehrs gibt es renommierte Fluggesellschaften, z.B. Lufthansa, Singapore Airlines, SWISS, Air Canada und zahlreiche andere, von denen jede ihr eigenes Profil und besondere Qualitätsmerkmale hat. Der Verbund „StarAlliance“ bündelt die einzelnen Qualitäten und bringt Nutzern zusätzliche Vorteile, ohne dass eine Fluglinie dadurch ins Hintertreffen käme.

In diesem Sinne soll AIM als Dachverband gedacht und aktiv werden, der den einzelnen Mitgliedern zusätzliche Vorteile ohne irgendeinen Nachteil bringt. Von Vorteil ist das breite Dach, das auch vor „Starkregen“ schützt und dafür sorgt, dass keiner „nass“ wird. Die Besonderheiten der einzelnen Verbände (Homöopathie / DZVhÄ; Anthroposophische Ärztevereinigungen; naturheilkundlich orientierte Berufsverbände, vielleicht auch eines Tages Osteopathen, Akupunkteure, Trauma Therapeuten etc.) bleiben inhaltlich, politisch oder medial unberührt und die Strukturen eigenständig. Star Alliance verändert nicht die Corporate Identity der Lufthansa, ebenso wenig wird AIM das Profil des DZVhÄ beeinflussen, und wenn doch, dann bestenfalls positiv im Sinne eines festeren politischen „Standing“ im Widerstand gegen Skeptiker oder ähnliche Bewegungen.

Dass ein Engagement im Rahmen der Integrativen Medizin auch berufspolitisch enorm wichtig sein kann, zeigt das Engagement in Niedersachsen: dort gelang es der bundesweit ersten “Integrativen Liste” auf Anhieb, mit PD Dr. Dr. Diana Steinmann und Dr. Christiane Qualmann gleich zwei hochqualifizierte Kolleginnen als Fürsprecherinnen für Homöopathie in die Kammerversammlung der Ärztekammer Niedersachsen zu positionieren. Auch in anderen Bundesländern laufen bereits Vorbereitungen zur Bildung Integrativer Listen.

Uns ist wichtig, dass sich möglichst alle unsere Mitglieder in den Landesverbänden auch weiterhin bestmöglich vertreten fühlen! Es wird mit dem derzeitigen Vorstand also keinesfalls um „Ausverkauf von Interessen“ oder ein „Verstecken“ hinter Anderen gehen: im Gegenteil! Wir wollen in einem schwierigen gesellschaftlichen und politisch-medialen Umfeld die Weichen so stellen, dass wir – als zuerst angegriffenes, weil vermeintlich schwächstes Glied im Reigen der Komplementärmedizin – gestärkt aus der Situation hervorgehen: Seite an Seite mit Kolleg*innen, die sich wie wir für den Fortbestand dessen einsetzen, was Patient*innen von uns wünschen und fordern.

Dr. med. Ulf Riker, 2. Vorsitzender des DZVhÄ

Abb.: iStock.com/Olivier Le Moal

2021-06-24T15:35:56+02:00

DZVhÄ Kommentare

Auf unserer neuen Webseite www.dzvhae.de bieten wir Ihnen Informationen rund um die Homöopathie aus verschiedenen Medien des DZVhÄ, seiner Landesverbände und der Homöopathie-Community. Auch sichten wir externe Medien und fassen die Nachrichten im Bereich „Information“ für Sie zusammen.

Auf zwei Kommentare des DZVhÄ (Juni 2021) zu den Medienbeiträgen von Frontal21 und dem Deutschlandfunk möchten wir Sie mit diesem Newsletter hinweisen.

2021-06-24T10:37:49+02:00

Studie der Charité Berlin zu COVID-19 Impfreaktionen

Studie zum Sicherheitsprofil von COVID-19 Impfstoffen und der Vergleich zur COVID-19 Symptomatik (ImpfSurv)

an der

Charité Berlin- Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie

Studienleitung: Prof. Dr. med. Harald Matthes

 

Im Rahmen der Studie „ImpfSurv“ an der Charité –Universitätsmedizin Berlin wird eine Befragung durchgeführt, die dabei helfen soll, die Impfreaktionen und Nebenwirkungen einer COVID-19 Impfung und die Beschwerden von COVID-19 erkrankten bzw. nicht erkrankten Personen zu erfassen und miteinander zu vergleichen.

 

Zweck der Studie:

Ziel dieser Studie ist es, eine Datenbank aufzubauen, in der der Impfverlauf nach einer COVID-19 Impfung und das mögliche Auftreten von Impfreaktionen dokumentiert sind. Weiterhin sollen die Impfreaktionen und Nebenwirkungen der COVID-19 Impfung mit den Symptomen und Langzeitfolgen einer COVID-19 Erkrankung bzw. mit generellen Beschwerden in der Bevölkerung verglichen werden.

 

Bitte lesen Sie sich die Teilnehmerinformation aufmerksam durch, so dass Sie entscheiden können, ob Sie an dieser Studie teilnehmen möchten.

 

Vielen Dank!

2021-06-24T11:24:40+02:00

Proven – Healing Breakthroughs backed by Science

Neunteilige Doku-Serie über die Kraft der Integrativmedizin

 

Hinter dem Slogan „Proven“ steht ein engagiertes Team von 47 Therapeut*innen aus aller Welt, die in dieser gut aufgemachten Doku-Serie zahlreiche komplementärmedizinische Verfahren unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Studien erklären und auch ansprechend ins Bild setzen. (Hier geht es zum Trailer der Doku-Serie „Proven“).

 

Einige Zitate aus der Doku-Serie sprechen für sich, doch schauen Sie selbst!
(Eine Registrierung auf der Webseite von Proven ist vor dem Anschauen der Doku-Serie notwendig)

 

Integrative Medicine’s time has come.
80 % oft the world uses traditional medicines first, before ever turning to modern medicine.
How come our Doctors aren’t telling us about it?
(aus dem Trailer von „Proven)

Abb.: https://proven.thesacredscience.com/register-1a

2021-06-24T11:26:31+02:00

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in gesucht

Es kommt ja nicht so häufig vor, dass Doktorrandenstellen im Bereich der Grundlagenforschung zur Homöopathie finanziert werden. Deshalb freuen wir uns besonders, Sie über eine aktuelle Stellenausschreibung an der Universität Witten/Herdecke im Bereich der Grundlagenforschung zur Homöopathie (Wasserlinsen / Arsenicum album Intoxikation) informieren zu können.

 

Leiten Sie die Stellenausschreibung (pdf) gerne weiter an junge Kolleginnen und Kollegen, die sich einem der hoffnungsvollsten Projekte zur homöopathischen Grundlagenforschung im Rahmen einer Promotion widmen möchten.

 

Stellenausschreibung:

Am Gerhard-Kienle-Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke wird ab 01. September 2021 ein wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in gesucht. Im Rahmen dieser Anstellung (Teilzeit, projektgebunden, befristet auf drei Jahre) ist eine Promotion möglich und erwünscht.

 

Das Projekt fokussiert sich auf ein Lemna-Intoxikations-Modell. Es basiert auf einem ISO-zertifizierten Ökotoxikologie-Assay und nutzt Arsen-geschädigte Wasserlinsen (Lemna gibba L.), die mit unterschiedlichen Potenzstufen von Arsenicum album behandelt werden. Die Arsen-Schädigung ahmt hierbei einen Krankheitszustand nach und soll die Sensibilität der Wasserpflanzen auf die homöopathische Behandlung erhöhen. Haupt-Outcome ist die Wachstumsrate, welche über eine Bild-Analyse-Software bestimmt wird. Geplant ist ein sekundärer Outcome in Form von Metabolom-Analysen, der Veränderungen auf molekularer Ebene zeigen könnte. Mehrere Vorläufer-Studien haben signifikante Wachstumssteigerungen durch Behandlung mit potenzierten Substanzen beobachtet.

 

Ziel ist es nun, Versuchsbedingungen des Modells zu variieren, um die Effektstärke zu vergrößern. Zusätzlich sollen Untersuchungen zur Wirkspezifität potenzierter Substanzen durchgeführt werden. Weitere Kooperationen mit anderen in vitro Testmodellen am Standort Arlesheim sind angestrebt.

 

Weitere Informationen zur Stellenausschreibung finden Sie hier.
Bei Fragen zum Projekt hilft Ihnen Annekathrin Ücker (Mail: annekathrin.uecker@uni-wh.de) gerne weiter.

Abb.: iStock.com/fotohunter

2021-06-24T10:33:13+02:00
Nach oben