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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

während am 26. Mai der Deutsche Ärztekongress für Homöopathie in Münster unter dem Motto
"Homöopathie: Ökologisch | Nachhaltig | Wissenschaftlich" eröffnet wurde, stellten ein paar Kolleginnen beim Deutschen Ärztetag in Bremen einen Antrag zur Streichung der Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der gerade erst verabschiedeten Musterweiterbildungsordnung, der nach kurzer Diskussion mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Man kann nach der Motivation dieser Kolleginnen fragen: Gibt es so wenig andere Probleme im deutschen Gesundheitssystem? Ist diese ja nur in vier Landesärztekammern übernommene Zusatzbezeichnung ihnen solch ein Dorn im Auge? Warum nur?
Ganz sicher ist das vorgebrachte Argument der fehlenden Wissenschaftlichkeit erneut ein vorgeschobenes und fadenscheiniges. Ganz sicher haben sich diese Kolleginnen im Vorfeld nicht mit dem aktuellen wissenschaftlichen Stand auseinandergesetzt. Sonst hätten sie festgestellt, dass es Daten gibt, die sie mindestens zum Innehalten und Überdenken ihrer Position gebracht hätten.
Sie hätten den kollegialen Austausch suchen können, um sich ein fundiertes Bild zu machen. Im anderen Fall hätten sie - wenn sie ehrlich wären - einen Parforceritt durch die MWBO machen und noch x weitere Zusatzbezeichnungen streichen müssen.

Haben sie aber nicht. Sie haben sich vor den Karren einer Meinungsmache spannen lassen. Und nebenbei sind sie ihrer Aufgabe, die Interessen ihrer ärztlichen Kolleginnen zu vertreten, nicht nachgekommen
Ganz sicher haben sie überdies den Patientinnen einen Bärendienst erwiesen: Die Ärztekammern geben die Sicherung einer qualifizierten ärztlichen Versorgung mit Homöopathie ab. Interessierten Patientinnen (und Kolleginnen!) wird die Orientierung zu qualifizierten Ansprechpartnern erschwert. Sie ignorieren den von der Mehrheit der Patientinnen gewünschten integrativen Ansatz unter Einbeziehung der Homöopathie.
Was folgt? Eine fundierte Weiterbildung, qualifizierte Fortbildungen, das Aufrechterhalten von Standards zur Therapiesicherheit, die Laien und Kolleginnen, Patientinnen und anderen therapeutischen Berufsgruppen, sowie Kostenträgern Orientierung geben, liegen damit allein beim DZVhÄ.
Lassen Sie uns hier (noch) besser werden, lassen Sie uns den integrativen Ansatz leben, lassen Sie uns auf die Kolleginnen (transdisziplinär und transprofessionell) zugehen und unverdrossen den Dialog suchen. Nehmen wir diese Aufgabe ernst, die Homöopathie ist es wert!

Mit herzlichen Grüßen,

Dr. med. Alexandra Schulze-Rohr, DZVhÄ-Vorstand Weiterbildung
für den DZVhÄ-Bundesvorstand

Meinungen zur Streichung der Zusatzbezeichnung

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LIMed Bayern
"Wir werden bei der nächsten Kammerwahl antreten"

Robert Schmidt, Chefarzt des Münchner Krankenhauses für Naturheilweisen und Mitbegründer der Liste Integrative Medizin (LIMed) in Bayern, erklärt im Interview, welche Auswirkung das Aus der Homöopathie aus der Musterweiterbildungsordnung hat.

Schmidt sagt: "Wir setzen uns ein für eine wissenschaftsbasierte Integrative Medizin, nach heutigem Stand der Wissenschaft gehört die Homöopathie ganz eindeutig dazu. Wir werden uns verstärkt dafür einsetzen, dass die Homöopathie wieder in die Weiterbildungsordnung aufgenommen wird." Interview lesen

Dr. med. Ina Chammah | Mitbegründerin der LIMed

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"Wir wehren uns gegen eine einseitige Interpretation von Studienergebnissen, die den Boden der Wissenschaftlichkeit verlassen.
Wir halten die Wiederherstellung einer ergebnisoffenen Streit- oder Diskussionskultur für unabdingbar."

HRI Studien-Monitor II

Homöopathie hilft signifikant nach Brustkrebs-OP

Das Homeopathy Research Institut (HRI) hat die Serie Studien-Monitor gestartet und stellt regelmäßig Studien zur Homöopathie vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus zeigen.

In dieser zweiten Ausgabe wird eine Studie von Dr. Adi Maisel Lotan – Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie | Hebräische Universität von Jerusalem, Israel – aus dem Jahr 2020 vorgestellt. Die Studie untersucht die Wirkung der Homöopathie bei der Reduktion von Seromen nach Mastektomie und sofortiger Brustrekonstruktion. Die Ergebnisse:
  • Die homöopathische Behandlung verkürzte die durchschnittliche Drainagezeit um 2,4 Tage, von 13,5 Tagen in der Placebogruppe auf 11,1 Tage in der Homöopathiegruppe, und dieses Ergebnis war statistisch signifikant (p< 0,05).
  • Der Einsatz von Opioiden (Schmerzmitteln) war in der Homöopathiegruppe geringer als in der Placebogruppe, auch wenn der Unterschied die Schwelle der statistischen Signifikanz verfehlte (p=0,057).
  • Es wurden keine Nebenwirkungen der homöopathischen Behandlung beobachtet.
Weitere Informationen

NEWS

1530 Homeopathy Research Institute Conference 2019 London
Rachel Roberts (HRI): Homöopathie ist mehr als Placebo. Im Interview sagt die HRI- Geschäftsführerin: "Die Standards in der Homöopathieforschung sind im Vergleich zu anderen Bereichen, einschließlich der konventionellen medizinischen Forschung, sehr gut." Sie beruft sich auf Ergebnisse einer kürzlich im BMJ veröffentlichten Studie von Gartlehner et al. Das Interview lesen Sie hier.
baumgartner
Physiker PD Dr. sc. nat. Stephan Baumgartner erhielt für seinen Vortrag „Aktuelles aus der homöopathischen Grundlagenforschung“ den Preis für den besten Vortrag auf dem Deutschen Ärztekongress für Homöopathie (25.-28.5., Münster). Sein Fazit: "Die empirische Evidenz homöopathischer Potenzen ist belegt." Weitere Informationen und Kernaussagen des Vortrags lesen Sie hier.
Screenshot 2022-05-12 at 17-13-18 Dr. Christine Albrecht
Der DZVhÄ setzt seine Video-Reihe fort.
Dr. med. Christiane Albrecht – Fachärztin für Allgemeinmedizin | Homöopathie | Akupunktur aus Berlin – erklärt, wie sie Homöopathie in ihre Praxis integriert. Ihre Erfahrung: "Homöopathie ist eine wunderbare Ergänzung für die Hausarztpraxis." Zum Video

Deklaration TCIH

Für traditionelle, komplementäre und integrative Gesundheitsversorgung

Die Zeichen stehen auf Zusammenarbeit, um eine komplementäre und integrative Gesundheitsversorgung zu erreichen. Dies ist inzwischen auch auf internationaler Ebene angekommen. Deshalb wird auch der DZVhÄ die Deklaration TCIH (Traditional, Complementary, Integrative Healthcare) unterzeichnen.

Wir unterstützen damit die Aspekte Patientenzentrierung, Partizipation, Diversität und Evidenzbasierung ausdrücklich und unterstreichen damit auch die Bedeutung der Homöopathie in einem methodenübergreifenden, integrativen Medizinverständnis.

Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Deklaration kann auch von Einzelpersonen unterzeichnet werden: Hier können Sie unterzeichnen.

Für Mitglieder | AHZ 2023

E-Paper oder Print-Ausgabe?

2022 haben DZVhÄ und Thieme Verlag die Konditionen für DZVhÄ-Mitglieder neu verhandelt. Folgende Änderungen haben seitdem Bestand [weiterlesen].

Fortbildungen | Save the Dates

  • LMHI-Kongress | Istanbul, Türkei | 07.-10.09.2022 | Weitere Infos gibt es hier.
  • D-A-CH Veranstaltung | online | 25.10.2022
  • WissHom-Kongress ICE 22 | 22. Internationaler Coethener Erfahrungsaustausch | online | 10.–12.11.2022 | Weitere Infos gibt es hier.
  • ECH Autumn Meeting | Utrecht, Niederlande | 18.-20.11.2022
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